Rezension

Perla

Perla - Carolina De Robertis

Perla
von Carolina De Robertis

Perla ist Anfang zwanzig, Studentin, bildhübsch und sehr behütet aufgewachsen. Vor allem aber ist sie ein unglaublich unglücklicher Mensch. Eines Abends entdeckt sie einen nackten Mann auf ihrem Fußboden. Er ist einer der Geister der "Verschwundenen", wie die ca. 30 000 von der Militärdiktatur ermordeten auch genannt werden.

Das Buch zu lesen fand ich gar nicht so einfach, was ich jedoch nicht negativ meine. Es ist halt eine Geschichte, die nachdenklich stimmt und die man immer wieder "sacken" lassen muss. So habe ich es des öfteren stehen lassen und immer erst dann wieder zur Hand genommen, wenn ich bereit war, weiter in die Geschichte von Perla einzudringen. Fragen wie "Wie soll ich mit der Schuld meiner Eltern umgehen?", "Was ist Familie und was macht mich in dem familiären Gefüge aus?" sind dabei zu ergründen, was der Autorin hervorragend gelungen ist.

Die fantastischen Elemente fand ich wunderbar und die poetische Sprache hat mich streckenweise tief berührt. Besonders bewegt haben mich folgende Sätze: "Man bewegt sich nicht in dem, was wirklich ist, man bewegt sich in der Realität, in der man leben will, in der Realität, die man aushält. So werden Realitäten produziert".

Alles in einem ein grandioser Lesegenuss, den ich sicher weiter empfehlen werde. Fand ich das Cover anfänglich noch passend, muss ich diese Meinung revidieren, da es leider so gar nicht zur Geschichte passt.

An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich bei vorablesen.de bedanken. Ich bin mir nicht sicher, ob ich das Buch im Laden gekauft hätte, aber ich muss sagen, dass ich dann wirklich etwas verpasst hätte.