Rezension

Pflichtlektüre

Gebranntes Kind sucht das Feuer -

Gebranntes Kind sucht das Feuer
von Cordelia Edvardson

Bewertet mit 5 Sternen

Auf knapp 133 Seiten schafft es die Autorin, nicht zuletzt auch durch die gewählte Schreibform in der dritten Person, eine traurige und teils von Gewalt geprägte Kindheit, unglaubliche Gräuel in den Konzentrationslagern und die innere Zerissenheit einer Überlebenden so zu schildern, dass man als Leser das Buch immer wieder aus der Hand legen muss um das Gelesene sacken zu lassen und verarbeiten zu können.

Man wird dieses Buch als Leser*in nie vergessen können.

Sehr treffend beschreibt Daniel Kehlmann dies in seinem Nachwort:
„ Man kann es nicht anders sagen: Es ist eine furchtbare Lektüre. Der oft zu leicht gebrachte Hinweis triogger warning ist hier tatsächlich am Platz: Man muss gefährdete Menschen vor diesem Werk warnen, in dem sich auf kaum mehr als hundert Seiten ein Mutter-Tochter-Konflikt zu wahrhaft unerträglichem Extrem steigert und in dem wir Details aus der Realität der Vernichtungslager erfahren, die wir lieber nicht wissen würden (….)“

Noch nie war ich nicht im Stande, ein gelesenes Buch zu bewerten.

Angesichts des Themas und der Eindringlichkeit dieses mit 133 Seiten doch recht dünnen Buches, die ich so noch nie erlebt habe, halte ich eine Bewertung in dem üblichen Sterneraster für unangebracht.

Wenn ich gleichwohl, weil es vom System her nicht anders geht, 5 Sterne vergebe, dann nur deshalb, weil dieses Buch einfach gelesen werden MUSS. Es sollte Pflichtlektüre in allen Schulen werden.