Rezension

Phantasievoll, abenteuerlich und außergewöhnlich. (Vor-) Lesespaß für Groß und Klein mit schaurig schönen Illustrationen.

Memento Monstrum - Jochen Till

Memento Monstrum
von Jochen Till

Bewertet mit 5 Sternen

Unglaubliche und abenteuerliche Erlebnisse des legendären Vampirs Graf Dracula

Inhalt:

Leg das Buch schnell weg!

Lies es besser nicht!

Leg es zurück und sieh zu, dass du wegkommst!

Nachdem nun alle Angsthasen weg sind:
Dieses Buch enthält die wahren Memoiren von Graf Dracula.
Unerschrockene erfahren hier alles über mysteriöse Kreaturen, Monster, Yetis, Werwölfe und viele andere Ungeheuer.

 

Aber lest selbst ... wenn ihr euch traut!

Altersempfehlung:
ab 9 Jahre 
ggf. auch schon früher zum Vorlesen, denn die "bösen" Monster sind liebenswert und das Gruselelement bleibt harmlos
 

Illustrationen/Einbandgestaltung:

Vom Cover blickt freundlich, aber blutverschmiert Graf Dracula höchstpersönlich entgegen. Zusätzlich erhascht man erste Eindrücke verschiedener Monster. Erst auf den zweiten Blick fallen die Vertiefungen und Kratzspuren auf, die zunächst verdeckt werden durch die detailreichen, goldglänzenden Symbole und Skizzen.
Ein kleiner Bücherschatz.
Auch im Buchinnern zeigt sich die Liebe zum Detail:

Den Vorsatz schmücken zahlreiche Schnappschüsse und Erinnerungsfotos.

Alle paar Seiten nehmen ganzseitige, atmosphärische Illustrationen viel Raum ein und zusätzlich wuseln immer wieder viele kleine Käfer über die auf alt und fleckig getrimmten Seiten.
Der Zeichenstil gefällt sehr, die Kreaturen sind hervorragend getroffen und die schaurig schöne Grusel-Atmosphäre bleibt kindgerecht.

Die Illustrationen der "Schnappschüsse" mit verschiedenen Monstern und die Gestaltung der jüngsten Enkelin, Globelinchen, gefallen am besten. Mit ihrer knuffigen und niedlichen Art, den riesigen Augen wirkt sie gleich sympathisch.

So furchterregend wie immer beschrieben, sind die Kreaturen am Ende vielleicht doch nicht ;-)

 

Mein Eindruck:

Das Buch ist außergewöhnlich gestaltet. Die Warnung auf der Rückseite hält einen natürlich nicht vom Lesen ab, sondern weckt nur zusätzliche Neugier. 

Während Frau und Tochter zu einem Wellness-Wochenende aufbrechen, bleibt Graf Vlad Dracula alleine mit seinen drei Enkeln zurück. Für ihn der blanke Horror! Wie soll er die Rasselbande nur zwei Nächte lang unterhalten?  
Der Zufall fördert ein lange vergessenes Fotoalbum des Grafen zutage und so erzählt er vier spannende und abenteuerliche Geschichten. Die Enkel Rhesus, Vira und Globine kommen bald aus dem Staunen nicht mehr heraus.
Hierbei taucht man nicht nur in die faszinierenden Welt geheimnisvoller Kreaturen und Monster ein, sondern erhält einen ganz neuen Blick auf Yeti, Fischmonster, Mumie, Werwolf, Zombie sowie auf King Kong, Sherlock Holmes und die Beatles.
Die Abenteuer bestechen zudem durch atmosphärische Kulissen: London 1909, Kairo 1921 oder der legendäre Star Club in Hamburg 1962.
Aus dem zunächst aufgeschmissenen Vampir-Opa wird im Laufe der Nacht ein hervorragender Geschichtenerzähler. Hier legt sogar der älteste Enkel und Smombie gespannt lauschend sein Handy beiseite.
Die Geschichten werden immer wieder von Fragen und Kommentaren der drei Rabauken unterbrochen. Dies wird durch farbliche Unterschiede im Schriftbild gekennzeichnet und führt außerhalb der Geschichte zu humorvollen und unterhaltsamen Gesprächen.
Alle Erzählungen haben zudem eine wertvolle Botschaft über Selbstbewusstsein, Mut, Vorurteile oder thematisieren Alltägliches wie der große Wunsch nach einem Haustier.
Spannend bleibt es bis zum Schluss, den Graf Dracula hat immer Van Helsing im Nacken.

Ein außergewöhnliches, phantasievolles und lustiges Kinderbuch für alle großen und kleinen Monster.

 

 

Fazit:

Ein kleiner Bücherschatz und ein außergewöhnliches (Vor-) Leseerlebnis:

Phantasievoll, lustig und (kindgerecht) schaurig erzählt Graf Dracula seinen Enkeln abenteuerliche Erlebnisse und gewährt auch dem Leser einen anderen Blick auf Werwolf, Yeti & Co.
Zahlreiche atmosphärische und wunderschöne Illustrationen erwecken die Vampirfamilie und Monster zum Leben.

 

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Rezensiertes Buch "Memento Monstrum" aus dem Jahr 2020