Rezension

Portugiesischer Krimi mit Lokalkolorit

Lost in Fuseta - Gil Ribeiro

Lost in Fuseta
von Gil Ribeiro

Bewertet mit 4 Sternen

Über ein europäisches Austauschprogramm wird der Deutsche Leander Lost für ein Jahr als Kommissar an der Algarve in Portugal arbeiten. Seine portugiesischen Kollegen, gebeutelt durch den alljährlichen Touristenansturm, rechnen mit deutscher Pünktlichkeit, Humorlosigkeit und Pedanterie. Aber Kommissar Lost ist alles andere als „typisch deutsch“…

Auf jeden Fall macht dieser Krimi Lust auf einen Urlaub in Portugal. Land und Leute sind so liebevoll beschrieben, das Essen so verlockend dargestellt, ich hätte mich am liebsten direkt zu Leander Lost an den azurblauen Pool gesetzt. Mit diesem Kommissar hat Gil Ribeiro (hinter diesem Namen versteckt sich ein erfolgreicher deutscher Drehbuchautor) eine ganz besondere Figur geschaffen, der mit seinem Außenseiterstatus hadert, aber jeden Tag neu versucht, sich in einer für ihn unverständlichen Umwelt zurechtzufinden. Dank seiner speziellen Fähigkeiten findet er nach anfänglichen Schwierigkeiten seine Platz im portugiesischen Ermittlerteam, wobei man sagen muss, dass der Mordfall, um den es eigentlich geht, aufgrund der vielen zwischenmenschlichen Verwicklungen schon fast zur Nebensache wird. Trotzdem bleibt der Krimi spannend und endet mit einem besorgniserregenden Knall.

Ein fesselnder erster Band einer Serie, der übrigens auch mit Jan Krauter in der Hauptrolle verfilmt wurde.