Rezension

Unterhaltsam und ernst zugleich

Lost in Fuseta - Gil Ribeiro

Lost in Fuseta
von Gil Ribeiro

Bewertet mit 4.5 Sternen

Auch so ein Kriminalroman, der mich erst nach langem Zögern erreicht hat. Als der Roman damals erschien, hat mich der Klappentext kalt gelassen. doch nachdem ich kürzlich "Die Toten von Marnow" vom gleichen Autoren gelesen und für gut befunden habe, habe ich mir dann doch den ersten Band der "Lost"-Reihe besorgt und gelesen. Und ja, auch dieser Roman hat mich überzeugt.

Der Protagonist Lost gerät über ein Austauschprogramm (tatsächlich mlöchte man ihn in seiner Hamburger Dienststelle loswerden) ins südliche Portugal. Gleich bei seiner Ankunft wird er auch schon in einen Mordfall verwickelt, ein schmieriger Privatdetektiv wurde tot aufgefunden. Der seinen portugiesischen Kollegen anfangs als schräger Vogel erscheinende Lost liefert it seinem fotographischen Gedächtnis entscheidende Hinweise, als während der Durchsuchung das Büro des Privatdetektiven in Brand gesetzt wird, wobei der Brandstifter von Lost auf eine auf den ersten Blick äußerst fragwürdige Aktion gestellt wird. Doch langsam dämmert es den Kollegen, Lost leidet unter Asperger. Dieses Phänomen macht dann auch den Reiz des Romans aus, weil es immer wieder zu Missverständnissen, aber auch zu Durchbrüchen bei den Ermittlungsarbeiten führt. So gelingt es dem neuen Dream-Team der portugiesischen Polizei, einen gewaltigen kriminellen Betrug aufzudecken.

Neben der Kriminalhandlung gewährt dieser Roman einen eindringlichen Einblick in die Welt der an Asperger leidenden Menschen, wobei Lost, der am Anfang eher wie ein Mensch gewordener Roboter kalkuliert, in der Sonne des Südens zunehmend menschlicher wird. ht nur er, auch die Menschen um ihn herum gewoinnen an Kontur, sodass sich der Leser auf die weiteren Romane freuen darf.