Rezension

Protagonisten sind sehr überspitzt dargestellt

Mitbewohner küsst man nicht -

Mitbewohner küsst man nicht
von Ines Vitouladitis

Bewertet mit 4 Sternen

Wenn aus Mitbewohner Freunde werden

Klappentext: 

„Kein Mitbewohner zum Verlieben – oder doch?

Der humorvolle Liebesroman für den Sommer

Josephin Carter hat ihr Leben perfekt durchgeplant: Mit ihrem Verlobten Marten und ihrem vierjährigen Sohn lebt sie im gemeinsamen Traumhaus und sehnt die Hochzeit sowie ein kleines Geschwisterchen für Elliot herbei. Als Marten ihr aus heiterem Himmel gesteht, dass er sie seit Monaten betrügt, bricht für Jo eine Welt zusammen. Mit gebrochenem Herzen macht sie sich auf die Suche nach einer WG, da sie sich absolut nicht vorstellen kann, mit Elliot allein zu leben. Ausgerechnet beim arroganten, aber äußerst charmanten Frauenheld Leonard McEvans und dessen kleiner Tochter Maddie finden sie ein neues Zuhause. Dabei könnten Leonard und Jo nicht unterschiedlicher sein. Doch nach und nach knistert es zwischen den beiden und Jo merkt, dass Leonard gar nicht der schlechte Kerl ist, für den er sich gibt. Als plötzlich ihr Ex mit einem riesigen Blumenstrauß und einem Diamantring vor der Tür steht, nimmt das Chaos seinen Lauf …“

 

Josephin Carter ist glücklich. Sie hat einen perfekten Ehemann, der sich um sie kümmert und einen wohlerzogenen süßen und perfekten Sohn. Elliot, ihr Sohn, bekommt Josephin‘s gesamte Aufmerksamkeit- schließlich war er ein Frühchen und Josephin muss Elliot vor sämtlichen Gefahren schützen. 

Als ihr Mann Marten sich plötzlich aus heiterem Himmel von Josephin trennt, bricht für sie die ganze Welt zusammen. 

Obwohl Jo zusammen mit Elliot aus dem gemeinsamen Haus aus- und Marten’s neue Freundin eingezogen ist, kann sie die Hoffnung auf eine Versöhnung nicht aufgeben. Irgendwann wird Marten schon zur Vernunft kommen! 

Der in-jeder-Lebenslage-perfekt-durchstrukturierten Jo bleibt nichts anderes übrig, als mit dem chaotischen Frauenhelden Leonard und seiner verzogenen Tochter Maddie eine WG zu bilden. Wie erwartet, gestaltet sich das Zusammenleben der vier nicht gerade einfach. 

Mit der Zeit lernen sich Jo und Leonard besser kennen und auch verstehen. Da sich die Kinder inzwischen mögen und sich gegenseitig sehr gut tun, schließen auch Jo und Leo Freundschaft miteinander. 

Eines Tages steht plötzlich Marten vor der WG-Tür und möchte Jo und Elliot wieder zurück gewinnen. 

Endlich hat Jo wieder alles, was sie sich jemals gewünscht hat - oder?

 

Josephin ist eine unsichere junge Frau, die bisher nie in ihrem Leben die Chance hatte, ihre eigenen Wünsche zu entfalten. Nun muss sie erstmal für sich selbst herausfinden, was sie sich eigentlich wünscht. Jo ist ernst, etwas humorlos und achtet streng auf jeden Erziehungsratgeber. 

Leonard ist ein toller Kerl - bis auf seinen Frauenverschleiß. Er ist sympathisch, witzig und ein liebevoller Vater. 

Marten ist ehrgeizig, etwas versnobt und sehr bestimmend. Meinungen, welche nicht seiner entsprechen, interessieren ihn nicht. 

 

Anfangs hatte ich Schwierigkeiten, in die Geschichte reinzukommen- Marten war mir zu herablassend und  zu unsympathisch und Jo hat mich mit ihrer gluckenhaften Art ziemlich genervt. Als die Geschichte dann endlich etwas Fahrt aufgenommen hatte, wollte ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und die Charaktere verhalten sich (für ihre jeweiligen Sichtweisen) nachvollziehbar. Mir persönlich war das Ende etwas zu lange hingezogen, dies kann aber auch daran liegen, dass ich Jo‘s Beweggründe nicht immer nachvollziehen konnte - ich habe schließlich nicht ihre Erfahrungen gemacht. Wie oft habe ich beim Lesen die Augen verdreht oder Jo stumm angefleht, nicht so verbohrt und rückgratlos zu sein? Aber das Ende hat mich dann  wieder einigermaßen versöhnlich gestimmt. 

4 von 5 Sternen, da ich die Story ingesamt gut fand, auch wenn ich die Hauptprotagonistin erst zum Schluss leiden konnte.