Rezension

Punktabzug wegen der unsympathischen Protagonistin

Hope - Fluchgebunden
von Tine Armbruster

Bewertet mit 4 Sternen

Nachdem ich Tines anderes Bookshouse-Buch (Lilith – Wunschlos glücklich) gelesen und für gut befunden habe, konnte ich mir diesen Titel natürlich auch nicht entgehen lassen.

 

Aufgefallen ist mir, dass Tine Armbrusters Bücher alle einen gleichen Titelaufbau haben:

Savannah – Liebe gegen jede Regel

Lilith – Wunschlos glücklich

Hope – Fluchgebunden

 

Seht ihr, was ich meine? Ich finde das schön, weil es einen Wiedererkennungswert hat. Wie die gelben Cover von David Safier.

Das Buch beginnt nach dem Prolog mit der Begebenheit, in der der Fluch 1609 ausgesprochen wurde. Das ist für den Leser ganz interessant, weil er dadurch den Hintergrund kennt, den aber Hope eben nicht kennt. Soll heißen, der Leser versteht, weshalb Hopes Eltern wie reagieren, auch wenn Hope vollkommen im Dunkeln tappt / schwimmt.

Inhaltlich dreht es sich um die Liebesgeschichte zwischen Hope und Gabe, die sich wunderschön langsam und schüchtern entwickelt. Es ist für Hope schwer, da Gabriel in einer anderen Welt lebt, die sie schon immer fasziniert hat. Gabriel weiß nichts von Hopes Welt und daher ist es für ihn nicht ganz so schwer.

Ich fand es sehr schön, wie die beiden sich vorsichtig annähern, heimlich treffen, Händchen halten und die ersten Küsse austauschen. Eine unschuldige Liebe, wie Jugendliche sie haben sollten.

Immer im Hinterkopf war allerdings der Fluch, den wir ja quasi „live“ miterlebt haben. Aber: Wie äußert er sich, was genau wird passieren?

Tja und als es dann passiert, da ist aber Holland in Seenot, wie man so schön sagt. Die Situation scheint ausweglos und ehrlich gesagt ist auch mir keine Lösung eingefallen, so sehr ich auch darüber nachgedacht habe.

Ob es eine Lösung gibt und wenn ja, wie sie aussieht, verrate ich natürlich nicht. Das Ende harmoniert aber gut mit der Geschichte und wirkt auf keinen Fall erzwungen oder aufgesetzt.

Ich muss allerdings auch gestehen, dass ich Hope nicht immer sympathisch fand. Häufig merkt man ihr an, dass sie eine verwöhnte Prinzessin ist, die einfach immer ihren Willen durchsetzt. Sehr zum Leidwesen ihrer angeblich besten Freundin, Mia.

Hope bezeichnet die gleichaltrige Mia als ihre beste Freundin, doch das ist sie gar nicht. Mia ist lediglich Hopes Kammermädchen. Mia steht für Hopes Schandtaten gerade, sie nimmt alle Schuld auf sich, katzbuckelt vor Hopes Eltern und hat immer Angst vor dem Rausschmiss aus dem Unterwasserschloss. Sie versucht aber krampfhaft, Hopes Freundin zu werden und macht daher bei jedem Unsinn mit, auch wenn dieser Unsinn lebensgefährlich ist.

Wie war das noch? Den wahren Charakter eines Menschen erkennt man daran, wie er seine Untergebenen behandelt. Hopes Charakter ist nicht gut, Freunde…

Die Idee fand ich super, die Umsetzung auch. Ich ziehe aber einen Punkt ab, weil ich Hope zum größten Teil der Geschichte unsympathisch fand.