Rezension

Raffiniert in die Irre geführt

Der Angst verfallen -

Der Angst verfallen
von Mark Franley

Bewertet mit 5 Sternen

Bayern nahe der tschechischen Grenze: Der 11jährige Hans wird tot in einem zugefrorenen Weiher gefunden, und kurz danach verschwindet die gleichaltrige Mia auf dem dörflichen Rodelberg. Das Ermittler-Trio Ruben Hattinger/Mike Köstner/Eva Lange nimmt seine Arbeit auf. Welche Rolle spielt die alternde Bestsellerautorin Maria Burkhard, die im Dorf nicht wohlgelitten ist, und die auf ihrem alten Bauernhof permanent in Angst lebt? In welcher Beziehung steht sie zu dem Dorftrottel Udo? Und welches perfide Motiv treibt den Täter dazu an, Maria mit Details zu den Verbrechen an den beiden Kindern zu versorgen?

 

Zu Beginn dieses Romans dachte ich noch, der Plot sei überschaubar und nach altbekanntem Muster gestrickt. Grandioser Irrtum! Nichts an diesem Thriller ist vorhersehbar, und je weiter ich in das Innere dieser hervorragend recherchierten Geschichte vordrang, umso unmöglicher wurde es mir, das Buch beiseite zu legen. Tatsache. Am Ende lag ich mit meinen ursprünglichen Prognosen genial daneben. Ich bekenne, vom Autor dieses Buches auf raffinierte Weise eingewickelt und auf eine völlig falsche Spur gelockt worden zu sein. Der Schluss ist ebenso logisch wie atemberaubend.

 

Keine einzige Zeile ist überflüssig, es kommt nirgendwo Langeweile auf durch unnütze Beschreibungen, die Sprache ist klar und ohne Stolpersteine, und das Geplänkel der drei Ermittler sorgt immer wieder für befreiende Lacher. Bemängeln würde ich allenfalls, dass es am Schluss plötzlich hopplahopp ging.

 

Trotz des ernsten Themas habe ich jede Seite dieses Thrillers genossen und  kann ihn rückhaltlos empfehlen.