Rezension

Reale bedrohung und sehr beängstigend

Tribes 1 - Das Heim - Dirk Koeppe

Tribes 1 - Das Heim
von Dirk Koeppe

Bewertet mit 5 Sternen

Ich durfte das Buch im Rahmen einer Leserunde lesen und danke dem Midnight Verlag für das Leseexemplar.
Herausgeber ist Midnight (11. September 2015) und hat 309 Seiten.
Kurzinhalt: Es ist das Jahr 2047. Eine Weltregierung ist an der Macht und kontrolliert die Bevölkerung. Der Teenager Sem lebt in einem Waisenheim in der Nähe von Stockholm. Die Kinder werden durch Staatslehrer und Sicherheitspersonal getrimmt, sie sollen alle an Firmen oder Einzelpersonen verkauft werden. Sem ist anders als die anderen im Heim, er merkt, dass etwas nicht stimmt. Doch im Heim ist er unbeliebt. Besonders sein Zimmergenosse Hegard macht ihm den Alltag nicht leichter und lässt ihn immer wieder spüren, wer den Ton angibt. Bis Sem plötzlich Tricy kennenlernt und sich in sie verliebt. Noch ahnt er nicht, dass der Untergrundkämpfer Johannes, der einer ehemaligen Öko-Dorf-Gegenbewegung angehört, auf dem Weg ist, ihn zu befreien. Sem soll mit Johannes' Stamm weiterziehen und gegen das Regime kämpfen. Wird die Befreiung gelingen, und wird Sem es über das Herz bringen, Tricy zurückzulassen?
Meine Meinung: Irgendwie scheint dieses Buch gar nicht so in der Zukunft zu spielen, denn wir sind ja schon in einem Überwachungsstaat. Denn heutzutage kann jeder dir nachweisen, wo du um jene Zeit warst und wenn du den Smartphone an hast, dann gibt es sogar ein Bewegungsprofil. Aber es macht definitiv Angst, denn wenn alles überwacht ist, was hast du für eine Privatsphäre? In dem Buch haben die Kids überhaupt keine Privatsphäre, im Gegenteil für alle Tätigkeiten haben sie bestimmte Minuten, in denen sie ihre Aufgaben erledigen können und müssen. Denn sie haben für das Zähne putzen und den Toilettengang eine bestimmte Zeit, das stell ich mir schlimm vor. Denn wenn ich mal muss, dann will ich Zeit dafür haben. Auch für das Frühstück holen haben sie nur eine vorgegebene Zeit, wenn sie es nicht schaffen, kommen die Bewacher herein und dann gibt es Sanktionen. Aber es gibt auch Leute, die helfen wollen, wie die Lehrerin Himol, die alles tut, um wenigstens einem Kind ein neues Zuhause zu geben, aber sie begibt sich auch in Gefahr.
Die Kapitel sind relativ kurz gehalten und man  ist sehr schnell in der Geschichte drin, die Seiten fliegen nur so dahin. Das Ende bleibt sehr offen und es bleiben sehr viele Fragen bestehen, aber ich hoffe, auf einen zweiten Teil, der hoffentlich bald herauskommt, denn ich möchte unbedingt wissen, wie es weitergeht.