Rezension

Rechtsstreit mit Folgen

Working Late -

Working Late
von Helene Holmström

Charlotta arbeitet in der schwedischen Anwaltskanzlei Svärdh & Partner. Ihr berufliches Zeil liegt ihr ganz klar vor Augen: Partnerin in der Kanzlei.  Der Skandal des Top-Unternehmens Gaia kommt ihr da ganz recht. Charlotta nimmt den Pro-Boni-Fall auf Seiten der Kläger an. Das ausgerechnet Ignacio in diesem Unternehmen tätig ist, hat sie allerdings nicht kommen sehen, ebenso wenig wie die ungeheure Anziehung zwischen den beiden. 

Chatlotta ist ein Charakter der bereits in der frühen Kindheit unterdrückt wurde. So lässt sie sich auch in ihrem Job von ihrem Kollegen unterdrücken, und arbeitet für zwei, während andere das Lob einheimsen. Ihre Vergangenheit macht es ihr schwer Vertrauen aufzubauen, umso verrückter scheint ihre Beziehung zu Ignacio zu sein. 
Ignacio kommt aus einer einfachen Familie. Er verdient mittlerweile gutes Geld, und unterstützt seine Familie wo es nur geht. Doch in dem ganzen Trubel scheint er vergessen zu haben was sein eigentlicher Antrieb, seine Passion war. 

Der Rechtsstreit steht, neben dem Liebesdrama, ganz klar im Vordergrund. Bei den einzelnen Absätzen ändert sich oft der erzählende Protagonist. Durch die Schreibweise in der dritten Person fällt es zwar leichter umzuschalten, aber ab und an braucht man kurz um sich zurechtzufinden. Besonders da es hier nicht nur zwei Sichtweisen sondern sogar ingesesamt vier gibt: Charlotta, Ignacio, Dessie und Christoph. Die Liebesgeschichte rund um Dessie und Christoph ist ganz nett, und passt auch in die Storyline. Dennoch führt dies alles dazu, das die Tiefe bei den Charakteren etwas zu kurz kam. Der Rechtsstreit an sich, war spannend mitzuverfolgen, ebenso wie die daraus resultieren Spannung zwischen den Protagonisten.

Alles in allem ein interessantes, leidenschaftliches Großstadtdrama mit Anwälten.