Rezension

Romantik und Krimi, leider fehlen die Thriller Elemente

Hauchnah - Virna De Paul

Hauchnah
von Virna De Paul

Bewertet mit 4 Sternen

Unter erblicher Blindheit leidet die Fotografin Natalie Jones und bevor sie ihre Augenlicht vollkommen verliert möchte sie noch einige Fotos schießen. Diese aufgenommen Bilder werden ihr zum Verhängnis, konnte sie doch nicht ahnen oder gar sehen, dass sie etwas fotografiert, dass sie nicht aufnehmen sollte. Eines Abends wird sie in ihrem eigenen Haus überfallen. Da sie ihr Haus und seine Einrichtung blind kennt kann sie glücklicherweise den Täter in die Flucht schlagen. Jedoch bleibt es bei der Angst, dass der Einbrecher wieder kommen könnte und erneut versuchen wird, sie zu töten. Der Special-Agent Liam "Mac" McKenzie ermittelt in einem Fall, in dem die junge Lindsey ermordet wurde. Sein Fall scheint mit dem Angriff auf Natalie Jones irgendwie zusammen zu hängen. Ob es ein Zufall ist, oder sollte Natalie das nächste Opfer von Lindays Mörder werden?

Auf dem Cover ist eine Frau zu sehen, deren Hüllen scheinbar fallen, es könnte Natalie sein, oder auch eines ihrer Fotomotive. Durch den Nebel und die Stimmung läßt es auf einen spannenden Thriller mit Romantik hoffen. es wirkt ein wenig geheimnisvoll.

Ein recht flüssiger Schreibstil der Autorin macht es leicht das Buch in fast einem Rutsch durchzulesen. Man bleibt nicht einfach hängen, da alles leicht verständlich ist und auch keine Fremdwörter auftauchen, die man erst einmal nachschlagen muss.

Natalie ist damit konfrontiert, dass sie bald völlig erblindet, was eine erbliche Krankheit ist und nicht aufzuhalten sein wird. Sie versucht mit ihrem Leben zurecht zu kommen und möchte sich nicht von der Blindheit einschränken lassen, genauso wenig möchte sie als hilfsbedürftig oder gar behindert angesehen werden. Sie möchte weiterhin von ihren Mitmenschen als normal behandelt werden. Innerlich jedoch kämpft sie mit sich selbst und ihrer Zerrissenheit, sowie ihrer Vergangenheit. Sie baut einen Schutzpanzer um sich herum auf und möchte niemanden an sich heranlassen, gerade einen Man wie Mac nicht.

Liam "Mac" Mc Kenzie ist der genaue Gegenpart zu Natalie, er zeigt ihr das ihre Blindheit für ihn kein Hindernis ist und dass sie trotzdem eine vollwertige Frau ist. Und er sie als solche ansieht und anerkennt. Noch lange bevor er sie persönlich kennen lernt ist er schon von ihr hingerissen und weiß, dass sie ihm gefährlich werden kann, dass sie ihn von seiner Arbeit ablenken kann. Natalie könnte das schaffen, was nicht einmal seiner Ex-Frau gelungen ist, ihn dazu zu bringen, seine Arbeit in den Hintergrund treten zu lassen. Es fällt ihm sehr schwer, seine beruflichen Grenzen und seine Professionalität zu wahren.

Die Handlung ist gut durchdacht und ein roter Faden zieht sich durch die unterhaltsame Geschichte. Doch leider bleibt sie durch das Gefühlschaos der beiden Hauptcharaktere irgendwie im Hintergrund und farblos. Die Gefühle die zwischen den beiden zu entstehen beginnen sind fast greifbar und auch die romantischen und Liebesszenen sind gut dargestellt, auch wenn sie ein wenig mehr Spontanität und Überraschungen beinhalten könnten. Da weist das Cover auf mehr Spannung, Gefühl und Romantik hin, die dann leider etwas fehlt.

Ein einfach und schnell zu lesendes Buch, dessen Geschichte unterhaltsam ist und dessen Charaktere durch ihre Emotionen und Handlungen überzeugen können. Dennoch wäre mehr Spannung, mehr auf den Thriller Anteil eingegangen, dann wäre es etwas gewesen, dass man nach dem Lesen auf alle Fälle nicht schnell vergessen würde. Auch ist die erbliche Blindheit ein interessantes Thema das mehr Aufmerksamkeit verdient. Eine wirklich gute Unterhaltung für Zwischendurch bietet dieses Buch, das mehr Romantik als Thriller oder Krimi bietet, auch wenn Elemente von beidem vorhanden sind. Spaß macht es dennoch, es als leichte Lektüre für Zwischendurch zu lesen.

Vielen Dank für das Rezensionsexemplar an Blogg Dein Buch und den Mira Taschenbuch Verlag.