Rezension

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Schockierend, aber auch ermutigend!

Während ich schlief - Anna Sheehan

Während ich schlief
von Anna Sheehan

Bewertet mit 4 Sternen

Was würdest du tun, wenn du eines Tages aufwachst und feststellen musst, das du 62 deines Lebens verschlafen hast und nun in einer dir völlig fremden Welt zurechtkommen musst? Ohne deine Eltern oder deine Freunde?

Die junge Rose erwacht eines Tages, nach einem 62-jährigen Schlaf, geweckt durch den jungen Mann Bren. Die Stase-Röhre, eine Erfindung der Zukunft, hat ihr das Leben gerettet und verhindert das sie altert. Sodass ihr Körper immer noch 16 Jahre alt ist, obwohl sie vor gut 100 Jahren geboren wurde. Mit Schrecken muss sie feststellen das nichts mehr so ist wie es einmal war. Ihre Eltern sind sieben Jahre vorher umgekommen und ihre große Liebe Xavier ist verschwunden. Mithilfe von dem gutaussehenden Brendon, Otto - einem Halbalien - versucht sie herauszufinden was sie verpasst hat und warum niemand sie geweckt hat, als sie 62 Jahre der schrecklichen Weltgeschichte, ihres Lebens verpasst hat. Zu allem Übel hat es auch noch ein menschenähnlicher Roboter auf ihr Leben abgesehen,der sie gnadenlos jagen wird, bis seine Befehle ausgeführt sind, sie zu eliminieren. Denn schließlich ist sie die einzige Erbin von UniCorp, der größten und mächstigsten Firma auf der Erde und ihren Kolonien.

Obwohl das Buch als Fantasy angegeben wird, finde ich das es mehr eine Mischung aus Science-Fiction und Dystopie ist, mit einem Hauch von Thriller. Der Leser erwacht mit Rose und ist einem genauso unbekannt und rätselhaft wie Rose. Man kann ihre Gefühle gut nachvollziehen. Zwischendurch sind immer mal wieder Szenen aus ihren Erinnerungen beschrieben, in denen man einen guten Einblick in ihr vorheriges Lebens bekommt und ihre Eltern, sowie Xavier kennenlernt. Wiederholt tauchen Szenen von ihrer Stasis-Zeit auf, die mit jedem Mal erschreckender werden und das Verhalten ihrer Eltern schonungslos offenlegen, die erklären warum Rose so ist ,wie sie ist. Das komplizierte Verhältnis bzw. Roses Schwierigkeiten sich mit ihren Mitmenschen zu arrangieren, werden ziemlich deutlich. Der Einzige, der sie annähernd zu verstehe scheint, ist Otto, der mir im Laufe der Geschichte immer sympathischer wird. Zwar glänzt die Geschichte nicht so sehr mit Spannung, aber auf die zwischenmenschlichen Beziehungen wird dafür mehr Wert gelegt. Vor allem das Ende mit ihrer ganze unverholenen Wahrheit ist schockierend und abscheulich zu gleich und Rose kann sich glücklich schätzen, auch weil sie ihren einst verloren geglaubten Freund wiederfindet. Definitiv ein Buch der anderen Art, mit einer tieferen Botschaft, die ihm einen besonderen Wert verleiht.