Rezension

Schön etwas über alte und seltene Kunstgegenstände zu lernen!

Die Kunstschätzerin -

Die Kunstschätzerin
von Sandra Byrd

Bewertet mit 4 Sternen

In "Die Kunstschätzerin" von Sandra Byrd geht es um die junge Kuratorin Eleanor, die versucht das Geschäft ihrer Familie nach dem Tod ihres Vaters weiter am Laufen zu halten. Zusammen mit ihrem leicht tütteligen Onkel mag das manchmal gar nicht so einfach sein. Vor allem nicht als Frau in der Geschäftswelt im Jahr 1866.

Eleanor ist begeisterte Kunstsammlerin und vor allem Kunstschätzerin. Sie hat ihr Leben komplett danach ausgerichtet und lebt für nichts anderes mehr. Nachdem ihre Jugendliebe Harry sich nicht mehr bei ihr gemeldet und einfach für eine lange Zeit nach Italien verschwunden ist, hat und sie nun nicht mehr die Hoffnung auf eine Heirat mit ihm. Deshalb widmet sie sich voll und ganz den Kunstgegenständen, die sie an feine, reiche Leute verkaufen möchte. Auch für den verstorbenen Lord Lydney, Harrys Vater, soll sie etwas in diese Richtung tun. Es geht um alle Kunstgegenstände, die sich auf dem Anwesen der Lydneys befinden. Da Harry und sein Vater allerdings zu Lebzeiten kein so gutes Verhältnis hatten, steht Eleanor nun in Konflikt. Soll sie die Schätze, die Harrys Vater jahrzehntelang gesammelt hat nun seinem ungeliebten Sohn übertragen oder sie einem Museum spenden? Da es sich bei dem möglichen Erben um Harry, ihre einst große Liebe handelt, weißt sie eine ganze Zeit lang nicht, was zu tun ist.

Wie oben schon gesagt ist es als Frau zu dieser Zeit keineswegs einfach sich zu behaupten und sich einen guten Namen zu machen. Viele Hindernisse stellen sich Eleanor in den Weg und man hatte oft das Gefühl, dass sie es nicht mehr aus ihrer Notlage herausschaffen wird. Geld ist ein großes Problem für die Firma ihres verstorbenen Vaters und kranken Onkels. Schulden haben sich angehäuft und Eleanor versucht für diese grade zu stehen. Sie ist ein Beispiel einer aufopferungsvollen Nichte, die alles für das Familiengeschäft und ihre Familie tun würde. Ein herzensguter Mensch, der auch einen starken Glauben an Gott hat. Gott ist auch immer wieder Thema in diesem Roman. Denn Eleanor besucht regelmäßig die Kirche und betet sehr oft zum Vater, der sie so manches Mal einfach nicht zu erhören scheint.
Ob Eleanor es letztendlich schafft das Unternehmen aus den Miesen zu holen und ob sie die Liebe zu ihrem Harry wieder entdeckt, möchte ich hier nicht verraten.

Das Buch an sich war doch sehr unterhaltsam, obwohl es eigentlich nicht zu dem Genre gehört, was ich normalerweise lese. Besonders interessant fand ich die einzelnen Kunstgegenstände und Eleanors feinen Blick darauf. Sie misst jedem Schatz eine besondere Bedeutung zu und erkennt eigentlich sofort, wenn es sich um eine Fälschung oder das Original handelt. Und welche Gegenstände sie alles in der Hand hatte! Da sind wirklich wahre Schätze dabei, die ich mir versucht habe vorzustellen. Dieser Aspekt des Buches hat es für mich erst so richtig interessant gemacht. Die Geschichte um Eleanor und Harry plätschert so dahin und es ist ein ewiges und ständiges Hin und Her mit den beiden. Da fand ich die Kunstschätze manchmal doch etwas spannender ;). An sich hat mich das Buch aber gut unterhalten und ich würde es auf jeden Fall weiterempfehlen.