Rezension

Eine starke Frau im viktorianischen England

Die Kunstschätzerin -

Die Kunstschätzerin
von Sandra Byrd

Bewertet mit 3.5 Sternen

Kunst. Crime, Liebe, Politik, Religion, Pferde, Loyalität, Vertrauen

Bereits die Lektüre der 23 Seiten umfassenden Leseprobe von Sandra Byrds historischem Roman "Die Kunstschätzerin", welcher durch Brigitte Hahn in die deutsche Sprache übersetzt wurde, überzeugte mich, dass dieses Buch genau in mein "Beuteschema" passt.
Es beginnt im September 1866 in Watchfield House in der Grafschaft Oxfordshire in England, wo wir die in der Ich-Form erzählende Protagonistin Eleanor ("Ellie") Sheffield kennen lernen. Mit ihrem Onkel Lewis und dem Angestellten Mr. Clarkson arbeitet sie mit großem Engagement in ihrem renommierten Familienunternehmen, wo wertvolle Sammlerstücke restauriert und private Kunstsammlungen betreut werden. Zum privaten Umfeld zählen auch ihre gute Freundin und gelegentliche Anstandsdame Marguerite Newsome sowie die Haushälterin, Mrs. "Orchie" Orchard. Regelmäßig besucht Eleanor Gefangene im Frauengefängnis. Überhaupt ist in diesem Roman häufig ein religiöser Unterton spürbar.
Geschickt werden hier eine Liebesgeschichte, kriminelle Geschehnisse und Intrigen mit interessanten Informationen über sowohl Antiquitäten als auch politische Ereignisse im damaligen Italien miteinander verbunden.
Die geschilderte Atmosphäre in der Arbeiter- und der Bürgerklasse sowie dem Adel in England um die Mitte des vorvergangenen Jahrhunderts erscheint recht glaubhaft.
Ein "Nachwort der Autorin" nimmt zu den Punkten "Sammeln aus Leidenschaft", "Historische Persönlichkeiten" und "Kriege um die Einheit Italiens" Stellung und rundet damit das erzählte Geschehen weiter ab.
Das eine nach der Mode der damaligen Zeit gekleidete Dame aufweisende Cover passt gut..