Rezension

Schöne Liebesgeschichte mit Teenie-Flair

Love, Simon (Filmausgabe) (Nur drei Worte - Love, Simon) - Becky Albertalli

Love, Simon (Filmausgabe) (Nur drei Worte - Love, Simon)
von Becky Albertalli

Bewertet mit 4 Sternen

Simon weiß einiges über Blue: Zum Beispiel, dass ihm sein Sinn für Humor gefällt, er nachdenklich und zurückhaltend ist. Jedoch ist ihm nicht bekannt, wer Blue ist. Sie gehen in die gleichen Schule, sie schreiben sich und Simon verliebt sich, ohne zu wissen, wer sein Schwarm eigentlich ist.

„Love, Simon“ hat mich interessiert, weil dieses Buch von allen Seiten her gelobt und als süßer und schöner Liebesroman bezeichnet wird. Zudem gibt es eine Verfilmung, die an die Erfolge des Romans anschließt.

Simon und Blue gehen auf dieselbe Highschool, aber zumindest Simon weiß nicht, wer Blue ist. Denn er hat online, unter einem Pseudonym gepostet, dass er das gleiche Geschlecht mag, was verschiedenste Reaktionen hervorgerufen hat. Unter anderem ist es der Beginn einer wunderbaren Online-Freundschaft, aus welcher vielleicht die erste ganz große Liebe werden wird. 

Von der Handlung her ist es ein üblicher Liebesroman, der von der ersten großen Liebe im Teenie-Alter erzählt. Besonders ist, dass Simon nicht weiß, wen er eigentlich mag, denn aufgrund der Online-Bekanntschaft ist ihm die Identität seines Traummanns nicht bekannt.

Deshalb fängt ein großes Rätselraten im Schulalltag an. Im Grunde könnte es jeder der anderen Jungs sein. Dies hat die Geschichte auf eine schöne Spannungsebene gehoben und es hat Spaß gemacht, sich gemeinsam mit Simon durch die Mitschüler seiner Highschool zu raten.

Liebesgeschichten und Romane allgemein mag ich besonders, wenn sie - falls es passend ist - zu unüblichen Erzählstilen greifen. Bei diesem Buch wird aus Simons Perspektive erzählt. Hierzu begleitet der:die Leser:in klassisch den Jugendlichen bei seinen Gedankengängen, Erlebnisse und im Alltag. Originell, und meiner Meinung nach gelungen, ist, dass Mails bzw. Nachrichten eingebaut sind, was Schwung in den Erzählstil und die Handlung bringt.

Becky Albertalli hat außerdem eine Geschichte von Inklusion und Toleranz erzählt, ohne moralische Überlegenheit zu demonstrieren. Sie bespricht wichtige Themen wie die Normalität von Homosexualität oder allgemein, wenn jemand meint, dass er:sie auf irgendeine Art anders ist. Ausgrenzung wird es immer geben. Ich denke, es kommt vor allem darauf an, dass die Gründe hierfür nicht zu sehr aufgebauscht werden, weil dadurch ein Teufelskreis entstehen kann. Die Autorin hat „Andersartigkeiten“ als vollkommen normal dargestellt, wodurch dieses Buch meiner Meinung nach für junge Leser und Leserinnen exzellent geeignet ist.

Zwar spielt das Thema Coming-out eine Rolle, aber in erster Linie geht es darum, dass man sich im Jugendalter selbst kennenlernt, erfährt, was man mag, wer man ist, wer man sein will und wie sich dies in das eigene Bild von der Welt einfügt. Und natürlich ist das Thema der ersten großen Liebe zentral. 

Alles in allem ist es eine lockere Liebesgeschichte mit Teenie-Flair, bekömmlich zu lesen und mit wichtigen Themen versehen. Ich habe „Love, Simon“ gerne gelesen