Rezension

Schöne Lovestory

Two Wrongs make a Right -

Two Wrongs make a Right
von Chloe Liese

Bewertet mit 3.5 Sternen

Eigentlich sind Partys so gar nicht Beas Ding, denn sie verbringt ihre Zeit nicht gerne unter Menschen. Aber zur Maskenparty der Zwillingsschwester Jules muss sie wohl auftauchen. Hier lernt sie den arroganten Jamie Westenberg, West, kennen, der der Mitbewohner von Jules Freund ist. Während die beiden sich scheinbar gar nicht leiden können, sind Jules und ihr Freund der Meinung, sie seien ein Traumpaar und versuchen die Beiden mit einem Trick zu verkuppeln. Jamie und Bea kommen ihnen schnell auf die Schliche und beschließen, sich an den Beiden zu rächen und faken eine Beziehung. Dabei kommen sie sich aber viel näher als gedacht.

Wie eigentlich immer war es auch hier das tolle Cover, das mich auf den ersten Blick ansprach und zum Buch greifen ließ. Auch der Einstieg gelingt mühelos und dank des wirklich guten und recht bildhaften Schreibstils wurde das Kopfkino schnell lebendig.
Aus wechselnden Perspektiven erzählen sowohl Bea als auch West in der Ich-Form. Schnell lernt man beide Charaktere kennen und verstehen, denn sowohl West als auch Bea haben Gründe für ihre Handlungen. Während Bea kreativ und lebhaft ist, kämpft West mit Unsicherheiten, was ihm als Arroganz dargelegt wird. Was aber wirklich in ihnen vorgeht, wissen Außenstehende nicht.
Insgesamt fand ich die Story wirklich süß, die Art des Umgangs zwischen Jamie und Bea, war wirklich niedlich. Dabei kommt die Geschichte mit relativ wenig Drama aus, zumindest was die Lovestory zwischen Bea und Jamie betrifft, denn diese zeigen, dass es auch mal mit gegenseitigem Respekt und ohne Vorurteile, bzw. mit Reden über solche Vorurteile geht. Was mich dabei aber etwas störte, war, dass Momente, die mehr Spannung hätten bieten können, mehr oder weniger zu einfach abgehandelt worden sind. So plätscherte die Story hin und wieder zu sehr vor sich hin und brachte für meinen persönlichen Geschmack etwas zu wenig Abwechslung.
Dafür setzt die Autorin hier den Fokus deutlich auf ihre Charaktere, die wirklich in jeder Hinsicht bunt und facettenreich waren. Inwieweit z.B. das Thema Neurodiversität hier richtig dargestellt wurde, kann ich zwar nicht beurteilen, hat mir aber in der Form gut gefallen und da die Autorin selbst neurodivers ist, denke ich, dass sie weiß, was sie schreibt.
Die Protagonisten haben mir beide gut gefallen und waren mir sympathisch, sie sind halt Charaktere mit Ecken und Kanten und wurden dadurch absolut authentisch. Ich konnte mir beide sehr gut vorstellen und die Chemie zwischen den Beiden war absolut toll. Auch die Nebencharaktere boten ein breites Spektrum an facettenreichen Menschen, von denen man aber eher nur am Rande etwas mitbekam. Am meisten erfährt man hier noch über Zwillingsschwester Jules, die wohl in einem weiteren Band eine Protagonistinnenrolle bekommen wird.

Mein Fazit: Insgesamt konnte mich die Geschichte von Jamie und Bea gut unterhalten. Eine süße Lovestory, die auch mal auf neurodiverse Menschen eingeht und damit absolut punkten kann. Für mich hätten durch Konflikte, wie z. b. mit Jamies Eltern oder Ex-Freundin gerne etwas mehr Spannung erzeugt werden können, doch im Großen und Ganzen war es eine tolle Geschichte, die ich gerne empfehle.