Schöner Schreibstil, der Lust auf mehr macht. Die Geschichte ist jedoch durch farblosen Protagonisten etwas hinter den Erwartungen zurückgeblieben.
Bewertet mit 3.5 Sternen
Dieses Buch war mein erstes von Arno Geiger. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Auch die Thematik hat mich angesprochen. Der 22-jährige Julian durchleidet die erste Trennung und kümmert sich über den Sommer um ein Zwergflusspferd.
Die Szenen zwischen Judith und Julian fand ich sehr realistisch dargestellt. Mit dem Protagonisten hatte ich allerdings echte Schwierigkeiten. Dass er unsympathisch und unreif daherkommt, ist nicht der Punkt. Julian tritt auf der Stelle. Über weite Strecken des Romans wandelt Julian zwischen Selbstmitleid und Tatendrang, Übermut und totaler Zukunftsangst, ohne dass der Charakter an Form oder Nuancen gewinnt. Manchmal sieht er sich als Flusspferd, weil er ein Schattendasein führt, auf der anderen Seite hätte er gern diesen Gleichmut.