Rezension

Schönes und emotionales Thema, schwache Umsetzung

Shatter and Shine (Faith-Reihe 2) -

Shatter and Shine (Faith-Reihe 2)
von Sarah Stankewitz

Bewertet mit 3 Sternen

Der Prolog ist so wunderschön und emotional! Ich fand das Thema Herzensbrecher sehr gut auf den Punkt gebracht. Auf jeden Fall war es heftig als Hazel von dem Tod ihres Ex-Freunds erfuhr. Kein Wunder, dass sie das aus der Bahn wirft und sie erst mal zu ihren Großeltern zieht, damit sie dort wieder auf die Beine kommt. Dort erfahren wir viel über ihre Vergangenheit, was ich sehr interessant fand. Auch bei Cameron wird es emotional. Er hat in der Army sein Gehör verloren. Nur redet er nicht darüber. Er kommt nicht wirklich damit klar, wie es scheint. Was natürlich realistisch ist, wenn man gerade Mitte 20 ist.

Die erste Begegnung der beiden lässt nicht lange auf sich warten. Leider fand ich die schon etwas übertrieben. Diese Vernarrtheit der beiden war mir zu viel. Generell war mir die Beziehung oft zu künstlich und gestellt mit einigen seltsamen Momenten. Warum sollte sie einen fremden Typen erst mal mit zur Farm nehmen und ihm da alles zeigen? Hätte es schöner gefunden, wenn sie davor öfter miteinander gesprochen hätten. So war es einfach nur komisch und meiner Meinung nach unpassend.

Die Beziehung der beiden hält einige Stolpersteine bereit. Nicht nur, dass beide mit ihren Problemen wegen der Army klarkommen müssen, auch der Verlust, den sie beide erlitten haben, macht die ganze Sache nicht einfacher. Diese Themen fand ich an sich gut platziert und waren auch recht realistisch. Es gab viele sehr schöne und emotionale Momente. Dennoch fand ich Hazels Reaktionen in vielen Situationen nicht inakzeptabel. Zum Ende hin hat sie immer egoistischer gehandelt ohne auf die Gefühle anderer zu achten.

Das Thema Gebärden fand ich an sich sehr spannend. Aber immer wieder war ich skeptisch wegen der Handlung. Im einen Moment kann Cameron kaum einen Satz in Gebärdensprache richtig, im nächsten kommuniziert er problemlos. Nur um dann wieder in der nächsten Szene fast nichts zu verstehen. Das war sehr situationsabhängig. Vielleicht ist das ja auch so im realen Leben? Ich weiß es nicht, aber für mich wirkte das nicht wirklich konsistent und glaubwürdig.

Fazit:

Ich finde die Idee von dem Buch eigentlich sehr schön. Leider hat mir die Umsetzung nicht ganz so gut gefallen. Die ganze Beziehung wirkte mir zu gestellt und künstlich. Besonders weil ich viele Situationen eher seltsam als realistisch fand. Der Umgang mit dem Thema Handicap und der Verlust eines geliebten Menschen dagegen war schön dargestellt. Cameron ist ein angenehmer Charakter, der nachvollziehbar handelt. Hazel dagegen ist die seltsame Person, die mir zum Ende hin durch ihr egoistisches Verhalten unsympathisch wurde.

3/5 Sterne