Rezension

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Schottlands mystische Seite zeigt sich in diesem großartigen Roman!

Der Herzschlag der Steine - Isabel Morland

Der Herzschlag der Steine
von Isabel Morland

Bewertet mit 5 Sternen

Mystisch, fast unheimlich beginnt der neue Roman von Isabel Morland "Der Herzschlag der Steine".
Mit dem geheimnisvollen Anfang und der Kulisse der wilden Hebriden-Insel hat mich die Autorin mit ihrer Geschichte in den Bann gezogen. Wirklich einzigartig, fesselnd und auch warmherzig ihre Art Romane zu schreiben. Ich hatte zwar schon einmal etwas über die Steinkreise auf Lewis gesehen, den Steinkreis in Callanish, doch ist es etwas anderes, wenn es zu einer Handlung gehört. Alt war der Steinkreis, sehr alt. Errichtet vor über 5000 Jahren. Was für Geschichten könnten die Steine erzählen?!
Ich denke genau das macht auch die Faszination aus, sich im klaren darüber zu sein, hier war etwas erschaffen worden, an einem Ort, dessen Vergangenheit mehr als nur ein Geheimnis birgt. Und in der Gegenwart zum Land, zu den Menschen, ihren Bräuchen gehört.
Die Landschaften als auch die einzelnen Orte werden bildhaft dargestellt. Die mystische Stimmung in den einzelnen Abschniten, oder war es der keltische Zauber verleihen dem Buch noch eine ganz besondere Note. Und  bei mir spielten die Gefühle Purzelbaum.

Vor sechs Jahren war Aisla das letzte Mal auf der Insel Lewis auf den Hebriden. Es war zur Beerdigung ihrer Mutter. Nun kam sie von Toronto, Kanada, um das Haus zu verkaufen. Mit ihrem Gatten Paul unterhielt Aisla in Toronto eine gut floriende Immobilienfirma. Sehr zum Mißfallen von Paul war Aisla geflogen. Er bräuchte sie im Geschäft, so sein Spruch. Nun, die Ehe der beiden lief mehr recht als schlecht. Irgendwie hatten sie sich auseinandergelebt, und dennoch ... Aufgrund eines Telefonats ihres alten Freundes Blair änderte Aisla ihre Pläne und setzte sich ins Flugzeug rüber nach Lewis.
Was ist eine Rückkehr ohne die Erinnerungen. Man möchte es nicht zulassen, und dennoch kommen sie. Blair, Grayson, der wieder auf die Insel zurückgekehrt war, ihre Freundschaft hatte lange Bestand gehabt und zerbrach in der Nacht des großen Ereignisses am Steinkreis.
Ein Aufeinandertreffen der Freunde zeigt Aisla die offene Feindschaft zwischen Blair und Grayson. Aisla, die nur wenige Tage bleiben wollte, wird allerdings durch ein privates Ereignis ein bisschen aus der Bahn geworfen.
Die Charaktere sind allesamt liebenswert und überzeugen durch ihre Eigenarten. Aber sie haben auch Schwächen, die zu zeigen, macht sie halt authentisch.
Am Ende beschreibt die Autorin kein Happy-End im klassischen Sinn.
Es ist so, wie es ist.
Wunden heilen und geben Raum für Hoffnung.

Die Insel hat einen Herzschlag,
einen Rhythmus,
der in deinem Inneren vibriert,
ein Echo, das stetig widerhallt.
Einen Puls, ein Pochen, eine Kraft,
ein Zuhause.
Diese Insel hat einen Herzschlag,
fühle ihn.
(Katherine Macfarlane)
(Zitat aus dem Buch)

(Den Herzschlag spürst du im Buch♥)