Rezension

Schweinereien

Mord auf Portugiesisch - Heidi van Elderen

Mord auf Portugiesisch
von Heidi van Elderen

Bewertet mit 4 Sternen

~~Seit seinem 18. Lebensjahr, also seit 20 Jahren gehört es zu Inspektor Fernando Valentes Aufgaben als ältester Sohn der Familie im Winter das gemästete Schwein zu schlachten. Doch dieses Jahr ist alles anders. Nicht nur, dass er Raquel mit der Flasche aufgezogen hat – das hat er schon öfters gemacht und trotzdem keine Skrupel gehabt – aber zu diesem Schwein hat der eine besondere Beziehung. Kurzerhand behauptet er, Raquel hätte enorme Talente im Spurensuchen und befördert es zum ersten Polizeischwein Portugals.

Aber als dann eine Frau beim Angeln von den Klippen stürzt, benimmt sich Raquel sehr seltsam und Fernando stellt sich die Frage: war es Unfall oder Mord? Wenn sich das Schwein bewährt, ist es vor dem Schlachter sicher. Aber sonst droht doch die Verwurstung.
Der Krimi spielt im Alentejo, in einer Gegend Portugals, die noch nicht von Touristen überlaufen ist. Zwischen den Korkeichenwäldern liegen die Dörfer im Dornröschenschlaf. Fernando fühlt sich dort wohl, er hat nicht den Ehrgeiz seiner Schwester Patricia, die auch seine Chefin im Polizeidienst ist.

Das Buch ist eine Kreuzung aus urkomischen Dorfleben und spannendem Krimi. Mit Raquel gibt es auch eine tierische Protagonistin, die ihren menschlichen Mitstreitern nicht nachsteht. Die Kombination mit Fernando ergibt ein gelungenes Ermittlerpaar. Denn auch wenn der Inspektor nicht der begnadetste Polizist Portugals ist, sein Schwein weist ihm immer mal wieder eine Spur.
Liebevoll beschriebenes Lokalkolorit zeichnet diesen Krimi aus. Genau wie bei den Portraits der manchmal kauzigen und schlitzohrigen Bewohner, merkt man, dass die Autorin die Gegend und ihre Menschen kennt und liebt.

Die Mischung von Humor und Spannung ist gelungen. Es hat mir „tierischen“ Spaß gemacht mit Raquel auf Spurensuche zu gehen und bin schon gespannt, ob ihre Karriere im Polizeidienst eine Fortsetzung findet.