Rezension

Schwere Kost

Der Himmel über Bay City -

Der Himmel über Bay City
von Catherine Mavrikakis

Bewertet mit 3 Sternen

Das Buch hat mich ziemlich kalt erwischt.
Beherrschendes Thema ist der Holocaust und welche Auswirkungen er für nachfolgende Generationen hat, wie direkt ihr Leben davon geprägt wird.
 

Wir erfahren aus der Perspektive der anfangs dreizehnjährigen Ich-Erzählerin, wie ihr Alltag in einem trostlosen kleinem Ort in Michigan so ist. Sie wächst mit ihrer Mutter und Tante (samt Familie) auf, ihre Großeltern wurden in Europa ermordet.
Die Autorin bedient sich dazu eines anfangs befremdlichen, aber doch sehr passenden Schreibstils. Er transportiert die Emotionslosigkeit der Ich-Erzählerin, die Abgestumpftheit und die Trostlosigkeit.

Womit ich bei dem Buch nicht klarkam: Das Trauma der Familie, das sich über die Generationen vererbt, hat übersinnliche Elemente. Das ist für mich so gar nicht (be)greifbar, damit habe ich mich nicht nur schwergetan, sondern konnte so gar nichts damit anfangen.

Das ist kein Buch, das man so mal schnell nebenbei lesen kann, es geht mir nun schon seit Wochen durch den Kopf. Sperrig, eigenartig, aber es beschäftigt mich nachhaltig. Immer wieder, wenn ich das Cover sehe.
Deshalb finde ich hier die abschließende Bewertung so schwierig. Es ist kein Buch, das mir "gefällt" - aber eben auch kein Buch, das ich so einfach abhaken kann.
Deshalb unentschlossene drei Sterne.