Rezension

Schwieriger Neuanfang

April & Storm - Stärker als die Nacht -

April & Storm - Stärker als die Nacht
von Karen Ashley

Ich bin gespannt auf die weitere Entwicklung

„April & Storm – Stärker als die Nacht“ von Karen Ashley ist eine emotionale Lovestory, in der die zwei Hauptfiguren ihre traumatische Vergangenheit hinter sich lassen müssen.

Die 27-jährige Medizinstudentin April versucht nach ihrer schweren Krebserkrankung einen Neubeginn in San Francisco. Hier will sie ihrem Studium einen neuen Schwerpunkt geben und hat dank ihrer Tante ein aussichtsreiches Praktikum ergattert. Ihr Freund, der mit ihr in die USA ging, hat schnell die Lust an einer gemeinsamen Zukunft verloren und so sucht April einen neuen Mitbewohner. Auf ihre Anzeige meldet sich der Musiker Storm, der trotz seiner entstellenden Narben im Gesicht von allen Mitbewerbern noch den normalsten Eindruck macht. Storm sucht auch nach einem Neuanfang, denn er hat ebenfalls schwere Altlasten im Gepäck.

 

Das Buch bildet den Auftakt zu einer Trilogie über die schwierige Beziehung von April und Storm und so sollte man sich darauf gefasst machen, dass am Ende erstmal keine Regenbögen und Einhörner warten.

April hat ihr Leben nach ihrer Erkrankung streng durchgeplant und braucht ihre ständigen Listen, um nicht den Halt zu verlieren. Das ist an sich nichts Schlimmes und ich kann ihre Haltung teilweise nachvollziehen. Ehrlicherweise hat mich ihr Verhalten trotzdem in einigen Momenten fast schon entsetzt und ich tue mich schwer, uneingeschränkte Sympathien mit ihr aufzubauen. Sie blickt kaum über ihren Horizont und merkt in ihrem krampfhaften Drang nach Selbstschutz nicht, wie sehr sie andere verletzt. Sie fordert Rücksicht und Toleranz, aber überschreitet selbst oft Grenzen anderer und gewährt keine zweiten Chancen. So leid es mir tut, aber ich konnte ihren Ex, der als Alleinschuldiger dargestellt wird, stellenweise sogar verstehen. Ihre Reaktion am Ende setzt dem ganzen die Krone auf und ist für mich völlig überzogen.

Storm hat eine nicht weniger tragische Vergangenheit und ist nach einem Höhenflug in tiefste Abgründe gestürzt. Er kommt langsam wieder im Leben an, auch mit der Hilfe von April. Seine Emotionen konnte ich besser nachempfinden und er tat mir jedes Mal unendlich leid, wenn April wieder einmal auf seinen Gefühlen herumtrampelt. Seine Verletzlichkeit hat mich sehr berührt.

Auch wenn ich April (bisher) eher weniger mag, bin ich auf ihre zukünftige Entwicklung gespannt. Die Gefühlsachterbahn geht offensichtlich in den nächsten Bänden rasant weiter.

 

Mein Fazit:

Der Auftakt macht neugierig, ob die Protagonisten die dunklen Punkte ihrer Vergangenheit überwinden werden und ob eine gemeinsame Zukunft möglich ist. Von mir gibt es gern eine Leseempfehlung!