Rezension

Sehr gute Idee, doch an der Umsetzung hapert es

NOX. Unten - Yves Grevet

NOX - Unten
von Yves Grevet

Bewertet mit 2 Sternen

Eine Dystopie zwischen Oben und Unten, zwischen Reich und Arm, zwischen Licht und Dunkel. So auch Ludmilla und Lucen. Ludmilla lebt Oben im Licht im Reichtum, während Lucen Unten im Dunkeln an der Armutsgrenze lebt. Ungerechtigkeiten, wie in jeder Gesellschaft einfach dargestellt. Es gibt wie im Alltag Gruppen, die gegen diese Ungerechtigkeiten ankämpfen, die hier von Geburt an gegeben sind. Dieser Drang nach Gleichberechtigung lässt sich auch immer mehr in den beiden Protagonisten finden. Zu diesen Beiden gesellt sich noch Gerges, der beste Freund aus Kindheitstagen von Lucen. Doch überdauert diese Freundschaft das Erwachsen werden? 

Die drei im Vordergrund stehenden Jugendlichen, die mit ihren ganz eigenen Optionen für ihre Meinung zu kämpfen, sind schlüssig dargestellt und lassen sich gut von den anderen Charakteren abgrenzen. Genauso ist die Dystopie anders als alle anderen. Der Leser wird in eine andere Welt geführt und lernt diese sehr detailliert kennen. 

Leider kommt es dann im Inhalt zu einigen Logikfehlern, Komplikationen werden viel zu früh angedeutet und vom aufmerksamen Leser direkt nachvollzogen. Dadurch wirkt das Buch teilweise vorhersehbar. Dies nimmt die Spannung.

Die drei oben beschriebenen Charaktere wechseln sich aus ihren Perspektiven immer wieder in der Ich-Perspektive ab. Dabei überschneiden sich Handlungsabläufe, indem erst von der einen Figur erzählt wird was passiert und später das Ganze von einer anderen etwas klein schrittiger wiederholt wird. Dies gibt dem Buch einen langatmigen Charakter. Gleichzeitig wartet man darauf das etwas Neues interessantes passiert. Dazu kommt, dass die Charaktere zwar ihre Gesellschaftsstruktur hinterfragen, jedoch oftmals naiv sind und nahe liegendes einfach hinnehmen. 

Mir liegt ein unkorrigiertes Leseexemplar vor, deshalb hoffe ich, dass die hier enthaltenen Fehler vom Lektorat noch korrigiert wurden. Dabei handelt es sich meist um Übersetzungsfehler. Dieser Punkt ist natürlich nicht in meine Bewertung mit eingeflossen.

Insgesamt gebe ich 2 Sterne für die Idee und die Darstellung der Dystopie, die wirklich interessant ist. Doch für mich fehlte eindeutig die Spannung, die Logikfehler waren zu viele und somit kann ich das Buch leider nicht weiterempfehlen. Ohne das "Wie es weitergeht..." wäre zudem nicht klar, dass es eine Fortsetzung gibt, da es keinen Cliffhanger gibt.