Rezension

Sehr, sehr offen und undurchsichtig…

Die Überlieferung der Welt - Selin Visne

Die Überlieferung der Welt
von Selin Visne

Bewertet mit 3 Sternen

Wirklich schade, denn das Ende hätte es tatsächlich noch rausreißen können, hat die Story doch so viel Potential und Erweiterungsmöglichkeiten

Dieses Buch hat mich einiges an Nerven gekostet, denn so einfach, wie der Klappentext sagt, ist die Geschichte nicht. Zum Einen, weil sich 6 verschiedene Charaktere darin befinden, zum Anderen, weil sie teils wirklich schwierige Geschichten haben und der zwischenzeitliche häufige Wechsel echt auf Gemüt schlägt.

Wir lernen als erstes Lia kennen, die es nicht einfach hat, aber eine ganz tolle Protagonistin ist. Sie hat eine schwierige Zeit hinter sich und versucht sich so gut es geht um ihre Familie zu kümmern. Das ist nicht ganz einfach, denn man versucht ihr ins Handwerk zu pfuschen und ihr alles zu nehmen. Dabei kommt dann Ian ins Spiel, der sich die Schuld an ihrer Lage gibt, aber es ihr nicht sagen möchte. Aber er hilft, wo er kann und somit werden die beiden die ersten Weggefährten unseres Sehers.

Eine weite und lange Reise steht uns bevor, die mich wirklich manchmal verrückt werden ließ. Es wird in Weichen (Wochen) und Intervallen (Monaten) gesprochen, was mich zwischendurch wirklich raus gebracht hat und ich irgendwann nur noch unsere Worte dazu gelesen habe. Auch die anderen Charaktere haben es mir nicht leicht gemacht. Einen davon hasse ich abgrundtief und die anderen beiden sind eher unscheinbar, lassen sie sich doch einsperren und unterbuttern.

Bis zum Schluss habe ich auf ein Happy End gehofft, doch ich wurde leider enttäuscht, denn das Ende lässt mir persönlich zu viel Spielraum für Interpretationen. Wirklich schade, denn das Ende hätte es tatsächlich noch rausreißen können, hat die Story doch so viel Potential und Erweiterungsmöglichkeiten. Dennoch ist es wirklich gut geschrieben. Der Schreibstil gefällt mir gut und auch die Charaktere sind gut herausgearbeitet.