Rezension

Sinnestäuschung?

Blind - Christine Brand

Blind
von Christine Brand

Bewertet mit 5 Sternen

Meine Meinung und Inhalt
Bereits der Einstieg beginnt spannend und ohne Umschweife.
Man ist als Leser sofort gefesselt.
"»Drei Tote. Darunter ein Mädchen, zirka zwölf Jahre alt. Sein Bruder ist so schwer  verletzt,  dass  auch  er  die  nächsten  vierundzwanzig  Stunden  kaum überleben wird«, sagte der Rechtsmediziner." (ZITAT)

In dem Buch geht um den Protagonisten Nathaniel. Dieser ist blind und nutzt die App "Be my Eyes", in welcher Sehende Blinden helfen können.

"»Hallo. Ich bin zu einem Essen eingeladen und möchte mein blau kariertes Hemd  anziehen«,  fährt  er  fort,  während  er  das  Handy  vor  sein  Gesicht  hält. »Können Sie mir helfen, es zu finden?" (ZITAT)

Während diesen Telefonates hört er einen Schrei, dann bricht die Verbindung ab.
Was, wenn der Frau etwas angetan wurde? Er ist sich sicher: Es muss ein Verbrechen sein. Doch keiner glaubt ihm, es gibt keine Beweise, keine Spur. Gemeinsam mit einer Freundin, der Journalistin Milla, macht sich Nathaniel selbst auf die Suche nach der Wahrheit und lässt nicht locker. Er ist felsenfest überzeugt, dass etwas nicht stimmt, auch nachdem ein Polizist die Frau in ihrer Wohnung angetroffen hat. Nathaniel ahnt nicht, dass er für die fremde Frau die einzige Chance sein könnte – oder ihr Untergang.
Der Schreibstil von Christine Brand ist flüssig, fesselnd, lebendig und abwechslungsreich.
"Nathaniel  fühlt  sich  stets  privilegiert,  wenn  er  einen  anderen  blinden Menschen kennenlernt, der niemals sehen konnte. Er erinnert sich wenigstens daran, wie Sonnenblumen ungefähr aussehen, dass sie gelb sind, gelb wie die Freude  oder  das  Glück.  Er  weiß  auch,  wie  man  sich  das  Wasser  vorstellen muss. Er hat das Meer gesehen, die Unendlichkeit, das Abbild des Himmels auf  Erden.  Er  weiß,  wie  ein  Bein  aussieht,  eine  Nase,  Augen,  sogar  an Frauenbrüste  erinnert  er  sich,  dank  der  Magazine,  die  er  und  seine Schulfreunde  aus  den  Altpapier-Stapeln  an  den  Straßenrändern  geklaubt haben. Erinnerungen, die er hütet wie einen wertvollen Schatz. Er hofft, dass sie ihm nie verloren gehen werden. Aber vielleicht, denkt er, vielleicht irrt er sich auch. Womöglich sind jene Blinde glücklicher, die nie sehen konnten – weil sie nicht wissen, was ihnen entgeht." (ZITAT)

Der Klappentext hat mich sofort begeistern können, ebenso die tolle Wahl des Covers!

Brand schafft es, die Spannung von Anfang bis zum Ende aufrecht zu erhalten und schafft einen fulminanten Abschluss.

Jede positive Stimme zu diesem Buch ist absolut gerechtfertigt - deshalb 5/5 Sterne und eine klare Leseempfehlung!