Rezension

Spannende Grundidee, ein Blinder als Ohren-Zeuge

Blind - Christine Brand

Blind
von Christine Brand

Bewertet mit 4 Sternen

 

Nathaniel ist als Kind erblindet. Als Erwachsener versucht er nun ein selbständiges Leben zu führen. Manchmal wenn er Hilfe benötigt, nutzt er die App Be my eyes, hier wird über einen Zufallsgenerator ein sehender Nutzer angerufen, der den Blinden via Handykamera mit seiner Sehkraft unterstützt. Nathaniel benötigt  für einen Geburtstag ein blaues Hemd, um richtig zu liegen tätigt er einen Anruf und gerät an die schwangere Carole, die ihm gerne hilft. Plötzlich wird das Gespräch nach einem Schrei Caroles unterbrochen, Nathaniel vermutet ein Verbrechen. Die Polizei glaubt ihm nicht, also beginnt er selbständig zu ermitteln, unterstützt wird er dabei von der Journalistin Milla Nova. Beide begeben sich in Gefahr, um die Wahrheit herauszufinden. Nathaniel hat ein dunkeles Geheimnis in seiner Vergangenheit, das  sich im Laufe der Ermittlungen mit dem aktuellen Fall verbindet.  Der Polizeichef ist der Lebenspartner von Milla, was ebenfalls Konfliktpotential führt.

Der Fall wird nach einigen überraschenden Wendungen aufgeklärt, lässt aber auch einige offene Punkte stehen, schließlich soll hier eine Reihe entstehen. Das Buch ist aber in sich abgeschlossen. Der Schreibstil ist flüssig. Gerne liest man immer weiter und möchte wissen, ob Carole und ihr Baby gerettet werden können. Es wird abwechseln aus der Sicht der verschiedenen Protagonisten erzählt, was für ein kurzweiliges Leseerlebnis sorgt.

Die Welt aus der Sicht eines Blinden ist sehr gut dargestellt. Nathaniels Figur ist am stärksten ausgearbeitet, seine Vita ist bedrückend und auch beeindruckend, wie er mit seiner Hündin das Leben zu meistern versucht. Hier bekommt man neue Eindrücke. Die anderen Personen bleiben hinter dieser etwas blasser zurück. Der Fall war rasant und spannend, jedoch kam etwas oft der Zufall als Helfer ins Spiel.