Rezension

Sir Simon spuckt in Canterville

Das Gespenst von Canterville - Oscar Wilde

Das Gespenst von Canterville
von Oscar Wilde

Bewertet mit 4.5 Sternen

Eine amerikanische Familie kauft das britische Schloss Canterville entgegen der Warnungen, dass es dort spukt. Die neuen Besitzer sind unvoreingenommen und begegnen dem Geist Sir Simon mit Höflichkeit. Anders ihre Zwillingssöhne: sie machen dem Gespenst das Leben zur Hölle und foppen es, wo es nur geht. Die Scherze der Beiden sind aus heutiger Sicht eher harmlos, aber das altehrwürdige Gespenst grämt sich fürchterlich. Die fast erwachsene Schwester Virginia hat Mitleid und  hilft ihm schließlich mit dem Leben abzuschließen.

 

Die Geschichte ist sehr bekannt, hat aber trotz ihres Alters  (130 Jahre) nichts von ihrem Charme verloren. Die Sprache ist nicht zu altertümlich oder abgehoben, sondern einfach ein wenig altmodisch. Dies unterstreicht die Vorgänge in Canterville hervorragend. Oliver Rohrbeck hat die Geschichte eingelesen und vermag es alles lebendig wirken zu lassen, insbesondere mit dem Geist kann mit wunderbar mitleiden, wenn er wieder mal gedemütigt in seine Gemächer entschwindet, ohne seine Ziele erreicht zu haben.

Die Geschichte ist mit knapp 80 Minuten gut für einen schönen Abend geeignet, eher lustig als gruselig und kann daher auch von Kindern gut gehört werden.