Rezension

Skurril-liebevolle Ode an die Cannery Row

Die Straße der Ölsardinen - John Steinbeck

Die Straße der Ölsardinen
von John Steinbeck

Bewertet mit 4.5 Sternen

Die Cannery Row in Monterey ist bevölkert von allerlei Gaunern, Huren, Tagelöhnern und Fabrikarbeitern. Von, wie Steinbeck so schön sagt: "Mit einem Wort: Menschen". Und genau über diese Menschen berichtet er uns in der "Straße der Ölsardinen".

Manchmal ein bisschen melancholisch aber vor allem mit viel Witz und Herz beschreibt Steinbeck seine Truppe aus der Cannery Row. Kluge Gaunereien, gelungene und misslungenen Feten aber auch berührende Anekdoten und skurrile Begebenheiten aus dem Leben der Bewohner bekommt der Leser hier geboten. Und das alles ist immer wieder durchdrungen von Steinbecks wunderbar üppigen Beschreibungen von Szenen und Orten. Seinen es die verführerisch ruhigen Morgenstunden über der heruntergekommenen Cannery Row, das mit allen möglichen und unmöglichen Dingen vollgepackt Haus Docs oder ganz simpel und umso eindrücklicher die vielfältigen Lebewesen in einem Ebbetümpel. Ich könnte mich hineinlegen in Steinbecks Beschreibungen.

Ein klein wenig rausgebracht hat mich der Gedicht-Overload gegen Ende aber ansonsten ist dieser kleine Roman eine skurriel-liebevolle Ode an den schäbigsten und gleichzeitig wohl schönsten Teil des Montereys der 40er. Mich konnte es begeistern.