Rezension

So geht Thriller!

Der Schwimmer
von Joakim Zander

Bewertet mit 5 Sternen

"Der Schwimmer" besticht durch realistisch gezeichnete Charaktere, die anfangs noch keine Verbindung zueinander haben. Akteure sind die Schwedin Klara Walldéen, eine Referendarin die im Europaparlament arbeitet, George Lööw, seines Zeichens Anwalt und Lobbyist, Mahmoud Shammosh, der gerade seine Doktorarbeit in Rechtwissenschaft verfasst. Und letztlich der Schwimmer, ein Agent, dessen Vergangenheit nach und nach aufgerollt wird. Das Schicksal dieser Personen ist untrennbar verbunden, ein jeder hat seinen Part in der Story.

Mahmoud wird von einem alten Freund aus seiner Militärzeit  kontaktiert, bei einem heimlichen Treffen wird dieser vor seinen Augen mit einem präzisen Schuss getötet. Die Zeit reichte um zu erfahren, dass er brisantes Material in einem Schließfach deponiert hat. Seine Verfolger wollen verhindern dass dieses publik wird. Mahmoud begibt sich auf die Suche nach dem Material, doch auch er wird verfolgt und von den Medien als angeblicher Mörder gesucht. Die einzige die ihm helfen kann ist seine ehemalige Freundin Klara Walldéen,  viel zu schnell befinden sich beide auf der Flucht vor ihrem übermächtigen Feind.

Was sich bei vielen Thrillern bewährt hat und zu einem hohen Tempo führt kommt auch hier zum Einsatz. Unterschiedliche Perspektiven, Sichtweisen, schnelle Ortswechsel, Rückblenden in die Vergangenheit. Die Kapitel sind jeweils mit Zeit- und Ortsangabe versehen, so dass man sie problemlos zuordnen kann.

Erst nach einiger Zeit kristallisiert sich heraus worum es geht und in welchem Verhältnis die Personen zueinander stehen. Am Anfang steht man als Leser da mit vielen  Puzzleteilen, die noch keine Verbindung zueinander haben.

Der Autor schafft Atmosphäre, sei es bei Verfolgungsjagden oder bei der Beschreibung der Landschaften und der Wetterlage im winterlichen Schweden. Ich hatte Kopfkino von Anfang an und konnte der Handlung gebannt folgen.

Spannung, Tempo und interessante, teils sympathische sowie weniger sympathische Charaktere machen das lesen zu einem Genuss. Man ist als Leser mittendrin in dieser wahnwitzigen Verfolgungsjagd, in der die Privatisierung des Kriegs eine wichtige Rolle spielt

Fazit:  Spannend, packend, rasant. Ein Thriller vom Feinsten.