spannend
Bewertet mit 5 Sternen
Plötzlich und unerwartet stirbt der Ehemann von Saras Schwester Tini. Was wie ein Selbstmord aussehen soll, erweist sich schnell als Mord. Und die Hauptverdächtige ist Tini, Saras Schwester. Denn sie führte nicht die Bilderbuchehe wie Sara glaubt, sie wurde von ihrem Mann geschlagen und gedemütigt. Verzweifelt hat sie sich einer Selbsthilfegruppe angeschlossen und in der "Folterkammer" beschrieben, wie sie ihren Mann am liebsten aus dem Weg schaffen würde. Weil er tatsächlich wie von ihr beschrieben ermordet wurde, wird Tini zur wahrscheinlichen Mörderin abgestempelt.
Doch Sara glaubt an die Unschuld ihrer Schwester und beginnt zusammen mit Tinis Anwalt selbst zu ermitteln. Dabei gerät auch sie ins Visier des Mörders...weiter Morde geschehen.
Der Anfang des Buchs gestaltete sich leicht verwirrend, da viele verschiedene Handlungsstränge vorgestellt werden, die zuerst in keiner Verbindung zueinander stehen. Das ändert sich aber ziemlich bald und die Handlungsstränge und Personen lassen sich gut zuordnen. Nachdem diese kleine Hürde genommen ist, der Leser mit den Personen vertraut ist, ist Spannung pur angesagt.
Wenn man mit dem Thema Häuslicher Gewalt bisher nicht direkt konfrontiert war, ist es einigermaßen schockierend über die Szenen zu lesen, in denen sich körperliche als auch verbale Gewalt abspielen. Denn auch wenn sie im Buch Fiktion sind, wird es in der Realität doch ähnlich ablaufen. Besonders erschreckend fand ich die Geschichte von Lydia/Valeska, so realistisch wird ihre Geschichte beschrieben, dass man sich gut, fast zu gut hineinversetzen kann.
Die Protagonisten, vor allem Sara, sind sehr sympathisch beschrieben, durch den eindringlichen Schreibstil fühlte ich mich teilweise wie ein stummer Beobachter und nicht wie ein Leser. Ich konnte in die Geschichte eintauchen, das Feeling war da und ich habe es genossen, das Buch zu lesen. Es bleibt bis zum Schluss spannend und ich kann volle 5 Sterne vergeben.