Rezension

spannend bis zum Schluß

Der Jäger - Andreas Franz

Der Jäger
von Andreas Franz

Bewertet mit 3.5 Sternen

Das Buch fängt relativ spannend an und bleibt bis zum überraschenden Ende spannend. Aber nach dem spannenden Anfang folgt zunächst seitenlanges Geschwaffel darüber, wie heiß der Therapeut auf eine seiner Patientinnen ist. Nach dem 6. mal "sie war nicht wie andere Frauen, sie war etwas ganz Besonderes", war man es echt leid zu lesen. Ich hatte schon überlegt, das Buch abzubrechen, da mich auch der Schreibstil nicht packte. Irgendwie zu platt und reißerisch, wenig Tiefgang um Gefühle und Gedanken darzustellen, was wohl durch dauernde Wiederholung wett gemacht werden soll.

Habe dann doch weiter gelesen und wie gesagt, es blieb spannend. Die ständigen Beschreibungen, was die Detektivin ißt, raucht, trinkt und in ihrer Post hat, habe ich nur überflogen und nicht wirklich gelesen. Was aber nervte, waren die dauernden Beschreibungen all der tollen, wunderschönen Frauen, die man irgendwann kaum noch auseinanderhalten konnte, da eine schöner war als die andere, eine toller im Bett als die andere, jede etwas ganz besonderes war und jeder mit jedem gleichzeitig eine Affaire hatte, was die Ehemänner zwar wußten, ihnen aber egal war, da sie selbst ja auch Affairen hatten (mit den gleichen Frauen). Ein Therapeut, der mit seinen Patientinnen schläft ? Und dann gleich mit verschiedenen. Also ich weiß ja nicht. Aber allein schon, dass ein Therapeut seine eigenen Freunde und Freundinnen therapiert ist schon grenzwertig. Aber von diesen doch sehr langatmigen und nervenden ( weil so unrealistisch, primitiv und sexistisch beschriebenen Passagen) abgesehen, ist es wie gesagt ein spannender Thriller.

Ob ich jedoch mehr von diesem Autor lese, weiß ich nicht, denn ich habe gehört, dass alle Bücher immer in der Frankfurter High Society spielen und als Beiwerk genau das beinhalten, was mich genervt hat.