Spannend, düster, rätselhaft
Bewertet mit 4 Sternen
Als ihre Mutter vor 17 Jahren ermordet wurde, war April gerade mal 10 Jahre alt. Sie war damals Zeugin des Mordes, aber kann sich an nichts mehr erinnern, was an diesem Tag geschehen ist. Aber der Mörder hat April nie vergessen. Jedes Jahr im November tötet er wieder und ist weiterhin auf der Suche nach seiner Seelengefährtin April, die ihn damals nicht verraten hat.
"Schmetterlingstränen" ist eine Mischung aus Krimi und Psychothriller. Der Schreibstil ist gut zu lesen und man ist sofort in der Geschichte drin. Die Atmosphäre ist teilweise sehr düster und beklemmend, was auch daran liegt, das viel nebliges Wetter im November beschrieben wird. Ich finde, die Autorin hat die Atmosphäre richtig gut rübergebracht.
.Zu Anfang einiger Kapitels findet man ein Zitat von verschiedenen Schriftstellern aus der englischen Romantik des 19 Jahrhunderts (zB.. von John Clare oder Lord Byron). Dies hat den Bezug zur Hauptprotagonistin, die diese Schriftsteller am Liebsten liest. Der Roman spielt hauptsächlich in der Jetztzeit ( das Jahr 2013), aber es gibt auch Kapitel mit Rückblicken ins Jahr 1996, wo der Mord geschah. Mir hat das sehr gut gefallen, denn so konnte man nach und nach sich ein eigenes Bild der Personen und der Situation machen !
April ist mir sehr sympathisch, wobei sie aufgrund ihrer Erlebnisse eine Einzelgängerin ist, mit wenig Freunden und sozialen Kontakten. Ich an ihrer Stelle hätte viel mehr Angst gehabt- April joggt ganz alleine im Dunkeln und im Nebel durch die Straßen.
Benidict Holden, der mit April versucht mehr über die Mordserie in Erfahrung zu bringen, war mir etwas zu kühl und distanziert. Da kamen bei mir zu wenig Emotionen rüber.
Der "Fall" an sich ist sehr spannend und man hat zwar schnell für sich das Gefühl raus, wer NICHT der Mörder sein kann, aber wer es ist, da war ich mir bis kurz vor Schluß nicht sicher.
"Schmetterlingstränen" ist ein spannendes Buch, das ich auf jeden Fall weiterempfehlen kann !
Autor: Karin Kehrer