Rezension

Spannend, fesselnd, dramatisch

Elbendunkel 2: Kein Weg zu dir -

Elbendunkel 2: Kein Weg zu dir
von Rena Fischer

Bewertet mit 5 Sternen

Wir befinden uns im Jahr 2044.
Ash ist mit der Hilfe von Darel im unterirdischen Rebellenlager der Dunkelelben angekommen.
Nachdem sie erfahren hat, das der Rebellenführer Dusk ihr Vater ist, muss sie erst mal verkraften, das Darel somit ihr Halbbruder ist und sie keine romantischen Gefühle mehr für ihn haben darf.
Als Mitglied der Dunkelelben-Rebellen lässt sie sich nun zur Bana-Gaisgeach ausbilden, doch ehe sie sich versieht, findet sie sich schon bald in einem Meer aus Lügen und Intrigen wieder und ausgerechnet Darel ist ihr größter Kontrahent und Gegenspieler.
Im Kampf gegen die Verletzung und Unterdrückung der Menschenrechte durch die ELO entfernen die Beiden sich immer mehr voneinander, doch letztendlich müssen sie an einem Strang ziehen, um gegen ihren Stiefvater Jago Hernándes und die ELO eine Chance zu haben.

Um die Übersicht über die vielen Protagonisten nicht zu verlieren, befindet sich am Ende des Buches nicht nur ein Verzeichnis über die wichtigsten Personen, sondern auch ein Sachverzeichnis, in dem die Hierachie der Elben, eine Erklärung der Institutionen, technologischen Besonderheiten des Jahres 2044 und besondere Elbenbegriffe erklärt werden.

Da ich den ersten Teil erst vor kurzem beendet hatte, fiel es mir nicht schwer, wieder in die Geschichte einzutauchen. Bereits nach wenigen Seiten hatte Rena Fischer mich mit ihrem wundervoll lebendigen, dynamischen und sehr flüssigen Schreibstil wieder in ihren Bann gezogen.

Wir verfolgen die Geschichte diesmal nicht nur aus den Perspektiven von Ash, Darel und Nieall, sondern begleiten auch Kelly und Rain auf ihrer abenteuerlichen Reise. Ihr gemeinsames Ziel ist es, für die Gleichberechtigung von Menschen, Licht- und Dunkelelben zu kämpfen.
Durch die vielen verschiedenen Perspektiven überschneiden sich die Handlungsstränge immer wieder und die Charaktere gewinnen dadurch an Tiefe.

Ash entwickelt sich immer mehr zu einer unheimlich starken Protagonistin, die sich weder verunsichern, noch entmutigen lässt. Sie stellt sich den Herausforderungen, ohne sich von ihrem Plan abbringen zu lassen und ihre zwiespältigen Gefühle waren für mich zu jeder Zeit greifbar.

Auch wenn es manchmal schwierig war, den Überblick über die vielen unterschiedlichen Charaktere nicht zu verlieren, haben alle Figuren etwas, dass sie besonders macht. Sie sind sehr lebendig und authentisch gestaltet, entwickeln sich kontinuierlich weiter und werden immer wieder auf eine harte Probe gestellt. Besonders gut gefallen haben mir neben den Hauptprotagonisten, Ranobal, Kelly und Adrasel.

Insgesamt ist der zweite Teil eine emotionale Berg- und Talfahrt und Rena Fischer schafft es immer wieder, sehr unterschiedliche Emotionen bei mir zu wecken. Sie behandelt politische Themen, die in ähnlicher Weise auch in unsere Zeit leider sehr aktuell sind. Es geht unter anderem um Machtmissbrauch, um Unterdrückung und Diskriminierung.

Richtig gut gefallen und sehr gelungen fand ich auch die Poetry Slams, die immer wieder für Gänsehautfeeling sorgten.
Auch wenn der Plot sehr komplex ist, fängt die Autorin die ständig wechselnden Stimmungen gekonnt ein. Unabsehbare Wendungen und Überraschungen halten die Spannung auf einem hohen Level, der zum Ende hin nochmals heftig ansteigt.

Diese Diologie ist so spannend, fesselnd, mitreißend und dramatisch, dass es einem fast den Atem raubt.
Dafür kann ich nur 5 Sterne geben und eine Leseempfehlung aussprechen.