Rezension

Spannend und informativ

Tod auf der Kokerei -

Tod auf der Kokerei
von Thomas Salzmann

Bewertet mit 4 Sternen

Frederike kann das Ermitteln nicht lassen.

Inhalt:
Auf Zeche Zollverein wird im Werksschwimmbad der Kokerei eine weibliche Leiche gefunden. Da es sich um die Tochter ihres alten Freundes Hartmut handelt, ist Ex-Kommissarin Frederike Stier auch vor Ort. Sehr zum Ärger ihrer ehemaligen Kollegen. Ihr Nachfolger legt ihr nahe, sich aus den Ermittlungen herauszuhalten, zumal es sich ganz offensichtlich um Selbstmord handelt. Frederike glaubt nicht dran und beginnt ihre eigenen Befragungen. Schon bald merkt sie, dass ihr wichtiges verschwiegen wird....

Leseeindruck:
"Tod auf der Kokerei" ist der 3. Band um Frederike Stier. Unterdessen ist sie im Ruhestand, kann aber trotz gesundheitlicher Probleme das Ermitteln nicht lassen. Frederike hat etliche Eigenarten, ist neugierig und vor allem hartnäckig. Von ihr lebt der Krimi. Der ist komplett aus ihrer Sicht geschrieben. Eine richtige Ein-Frau-Show. Vielleicht für den ein oder anderen etwas gewöhnungsbedürftig, ich hatte mich jedoch schnell eingelesen. Man konnte an Frederikes Gedanken hautnah teilnehmen. Das hat mich zum Miträtseln animiert. Denn schnell wird klar: Einige Figuren verschweigen etwas. Dadurch, dass Frederike immer wieder vergessen hat, etwas wichtiges zu fragen, hat sich zudem der Spannungsbogen langsam aber sicher aufgebaut. Allerdings waren mir in dieser Phase manche Gedankengänge zu lang bzw. haben sich wiederholt. Ich bin bei so etwas ungeduldig und liebe es, wenn es zügig vorwärts geht. Zu dem eher ruhigen Schreibstil passt es aber gut. Thomas Salzmann lässt in seinen Krimis viel Lokalkolorit und auch Informationen einfließen. Auf Frederikes Weg zu Ihren Gesprächen erfährt man deshalb auch gerne mal mit welcher Straßenbahn sie gefahren ist oder wo sie sich gerade befindet. Außerdem lernt man alles rund um eine Kokerei kennen. Beides ist jedoch so in die Geschichte integriert, dass es im Lesefluss nicht stört.

Fazit:
Auch wenn ich mir nach einiger Zeit denken konnte wohin die Reise in "Tod auf der Kokerei" geht und auch wer wirklich im Fall verstrickt ist, hat mir dieser Regionalkrimi, der einem auch das Kulturerbe Zeche Zollverein näher bringt, sehr gut gefallen. Lediglich in der Mitte hätte es für meinen Geschmack etwas schneller vorwärts gehen können. Das hat das Ende aber wieder wett gemacht. Ich mag die Reihe um Frederike Stier und gebe gerne eine Leseempfehlung.