Rezension

Spannende Ermittlungen in Hamburg!

Nichts als Staub -

Nichts als Staub
von Alexander Hartung

Bewertet mit 5 Sternen

Als Polizistin im Streifendienst ist Alina Grimm eigentlich nicht für Mordermittlungen zuständig, doch als am Hamburger Phoenixplatz das vermeintliche vierte Opfer eines Serienmörders gefunden wird, erweckt das ihren Ermittlerinstinkt. Sie sucht ihre Informanten auf, um mehr über den Toten herauszufinden, gerät aber in einen Hinterhalt. Alina wacht im Krankenhaus auf und findet sich in einer äußerst schwierigen Lage wieder: Die Angreifer konnten nicht ausfindig gemacht werden, stattdessen wird sie des Drogenhandels beschuldigt und vom Dienst suspendiert. Sie ermittelt auf eigene Faust und stößt dabei immer wieder an Grenzen. Dann begegnet sie einem mysteriösen Helfer, dessen Informationen alles in ein völlig neues Licht rücken.

"Nichts als Staub" von Alexander Hartung und dem Edition-M-Verlag ist ein Thriller, bei dem es um den ersten Fall für die Ermittlerin Alina Grimm geht. Der Auftakt dieser neuen Reihe ist am 10. August 2021 erschienen und auch diesmal konnte mich der Autor wieder voll und ganz in den Bann ziehen. Ich bin ein großer Fan seiner Jan Tommen-Reihe und ich war deshalb umso gespannter, wie er eine Ermittlerin zum Leben erweckt hat. Alina Grimm ist Streifenpolizistin in Hamburg, die mit ihrem Partner Bilal für Zucht und Ordnung sorgt. Beide ergeben ein sympathisches Duo. Doch ihre Zusammenarbeit wird jäh unterbrochen als Alina plötzlich suspendiert wird, weil in ihrer Wohnung Drogen gefunden werden. Denn jemand will sie bei ihren Ermittlungen, bei denen es um einen Serienmörder geht, schnellstens aus dem Weg räumen. In ihrer Verzweiflung treten plötzlich zwei Männer in ihr Leben, die sie hoffnungsvoll in die Zukunft blicken lassen. Alina Grimm ist eine starke und selbstbewusste Frau, bei der ich auch schwächere Momente feste stellen konnte. Sie ist als Streifenpolizistin merklich überfordert, das Leben in der Hamburger Unterwelt zieht sie dafür umso mehr an. 

Ich habe einige Parallelen zu der Jan Tommen- Reihe festgestellt, denn auch hier begleitet und unterstützt ein starker Mann mit einer düsteren Vergangenheit Alina bei ihren Ermittlungen. Wenn Alina und ihr neuer Helfer Elias zusammen gegen die Gesetze verstoßen haben, dann hatte ich sofort wieder Jan und Chandu aus der Tommen-Reihe vor Augen. Auch hier gibt es wieder schräge Protagonisten, die alles andere als bürgerlich sind. Am Ende kommt ein verrücktes Quartett zustande, welches die Handlung mit einem unheimlich skurrilen Humor begleitet hat. Dieser Thriller hat mit der Realität absolut nichts gemeinsam, denn einige Szenen sind wirklich sehr unglaubwürdig. Aber die Mischung aus Spannung und Humor gefällt mir wieder sehr gut. Alle Abläufe wurden sehr gut beschrieben. Zusammen mit dem flüssigen und detaillierten Schreibstil konnte ich mir den Inhalt des Thrillers bildlich genau vorstellen. Die Protagonisten sorgen in diesem Thriller wieder für eine spannende, aber auch humorvolle Geschichte mit einem gut durchdachten Plot. Es ist eine rasante und skurrile Story, wo der Autor manchmal etwas zu dick aufgetragen hat. Aber ein Thriller muss und soll nicht immer realistisch sein. Da ich diesen Stil aus der Tommen-Reihe kenne, hat es mir hier ebenfalls nichts ausgemacht. Der Gesamtinhalt, das lebendige Leseerlebnis und besonders die Protagonisten haben es mir wieder schwer angetan. Informanten und Kontakte werden durch die Gegend geschickt. Die gehören mittlerweile einfach dazu, wenn es um einen Thriller von Alexander Hartung geht. 

Unvorhersehbare und überraschende Wendungen haben mich miträtseln lassen, denn der Prolog hat direkt eine spannende Handlung versprochen. Wie dieser im Verlauf aufgelöst wurde, hat mir gut gefallen, auch das Ende hat klasse gepasst. Besonders macht das Ende auf eine Fortsetzung sehr neugierig, denn ich bin schon sehr gespannt, ob das verrückte Superquartett ihr Vorhaben in die Tat umsetzt. Denn die vier haben in Zukunft mit Sicherheit noch einige spannende Fälle in petto. Auch hier hatte ich wieder die vier schrägen Vögel aus der Jan-Tommen Reihe vor Augen. Anstatt Jan, Chandu, Zoey und Max sind es hier Alina, Elias, Lennart und der verrückte Professor Norbert. Die letzten beiden vom Charakter her anders und richtig gut gelungen. Insgesamt ist dies wieder ein Thriller, der spannend ist und gleichzeitig die Lachmuskeln nicht einschlafen lässt.