Rezension

Spannende Literatur für zwischendurch

Hörst du den Tod? - Andreas Götz

Hörst du den Tod?
von Andreas Götz

Lucy ist seine große Liebe. Doch ihrer Liebe kommt etwas dazwischen. Linus’ Mutter wurde entführt und viele Aspekte führen immer wieder zu Lucys Familie. Der Einstieg in das Buch war wirklich ein Kampf, denn für mich war es einfach nicht interessant und packend genug, um weiterlesen zu wollen. Erst als schon 1/4 des Buches vorbei war, wurde Spannung aufgebaut. Ich finde es dennoch toll, dass Andreas Götz ein wichtiges Thema aufgegriffen hat: Vorurteile. Leider regieren Vorurteile unsere Welt. Das macht sich bemerkbar, indem sogar Linus anfängt über die Liebe zu Lucy nachzudenken.

Das Cover wird hier mit Aufnahmen vom Entführer in Verbindung gebracht. Da Linus so ein gutes Gehör hat, kommt man als Leser zusammen mit seinem Vater, seinem Patenonkel und der Polizei immer näher zur Auflösung des Rätsels. Dadurch habe ich immer wieder gemerkt, wie ich dem Entführer immer mehr auf die Spur kam und diese Spur dann doch im Sand verschwand, denn dann sprach meine Vermutung wieder gegen alles. Herr Götz hat mich auflaufen lassen und immer wieder in die falsche Richtung rennen lassen, sodass Spannung erzeugt wurde. Ehrlich gesagt fand ich Lucys Familie von Anfang an komisch, sodass ich manchmal sogar ihre Mutter verdächtigt habe.

»Wenn man zum Beispiel etwas Gemeines gesagt hatte und der andere kam nicht mehr zurück, dann waren das für immer die letzten Worte, und die Gemeinheit war das letzte Gefühl. So was ließ sich nicht wegwischen. Nicht mehr klären. Nicht mehr gutmachen. Es war für die Ewigkeit.« [Seite 209-210]

Genau aus diesem Grund wusste ich bis zum Ende nicht wer der Entführer der Mutter war. Im Laufe der Geschichte bringt sich Lucy in Gefahr, um Linus zu beweisen, dass sie ihn liebt und dass es gleichzeitig nichts mit ihrer Familie zu tun hat. Was am Ende dann herauskommt, möchte ich hier nicht verraten, aber es kommt alles ganz anders als man es oftmals erwartet!

»Die Wahrheit liegt nicht immer in dem, was die Leute einem sagen, sondern auch in dem, wie sie es tun. Niemand sollte das besser wissen als du.« [Seite 226]

“Hörst du den Tod” von Andreas Götz war für mich eine irgendwie spannende Literatur für zwischendurch, aber hat mich am Ende doch nicht so gepackt. Ich fand den Aspekt eines Thrillers hier für mich nicht wirklich vorhanden, da doch sehr viele Aspekte eines Krimis vertreten waren. Leider langweilt mich sowas eher, anstatt dass es mich richtig fesselt. Ansonsten kann ich das Buch jedem empfehlen, der einen Jugendlichen auf dem wohl emotionalsten Weg seine Mutter zu finden begleiten möchte und dabei noch viel mehr Geheimnisse aufdeckt als nur den Entführer zu finden. Geheimnisse, die einen selbst betreffen und gleichzeitig ein Gefühl für seine eigenen Emotionen zu finden. Man sollte den Menschen richtig zuhören, anstatt nur den Inhalt aufzuschnappen, denn das bringt einen wohl weiter als man selbst einschätzen kann.