Rezension

Spannende Reise ins Jahr 1905

Das Sterben der Bilder - Britta Hasler

Das Sterben der Bilder
von Britta Hasler

Bewertet mit 5 Sternen

Britta Haslers Debütroman nimmt den Leser mit in das Jahr 1905. Im Wien der k.u.k-Monarchie kämpft der junge arbeitslose Julius Pawalet in ärmlichen Verhältnissen täglich ums Überleben. Nach dem Tod seines Vaters, zu dem er aus Groll keinen Kontakt pflegte, erfährt er, dass dieser im Kunsthistorischen Museum als Saaldiener gearbeitet hat. Julius tritt die Nachfolge seines Vaters im Museum an und hofft, dass sein Leben sich jetzt zum Guten wendet. Doch auch im Museum scheinen mysteriöse Dinge zu geschehen, die sich Julius nicht erklären kann. Kurze Zeit später lernt er Inspektor Lischka kennen und erfährt, dass sein Vaters keines natürlichen Todes gestorben ist. Lischka ermittelt auch in einer Reihe von grausam inszenierten Mordfällen, bei denen Julius ihm den entscheidenden Tipp gibt, dass es sich um Gemäldedarstellungen handelt. Gemeinsam nehmen sie die Spur des perfiden Mörders auf und bringen sich ein ums andere Mal selbst in Gefahr. Der Roman hat mich von Anfang an gefesselt. Die bildgewaltige wortreiche Sprache läßt jede Figur vorm inneren Auge lebendig werden, wobei sich im Laufe der Geschichte immer neue unerwartete Facetten ergeben. Das ganze Spektrum menschlichen Empfindens, von Gier, Scham, Lust, Grauen, Verzweiflung über Hoffnung und Liebe kommt hier perfekt zum Ausdruck. Man wird förmlich in den Bann des damaligen Wien gezogen und die atemlose Spannung wird während der gesamte Handlung aufrecht gehalten. Verschiedene Handlungsstränge werden gekonnt ineinander verwoben und bilden am Ende ein finales spannendes grausiges Spektakel. Die Verbindung zwischen Krimi, historischen Hintergründen und der Kunst hat mir besonders gefallen. Die betroffenen Bilder, die sich der Mörder als Vorlage ausgesucht hat, können auf der Website der Autorin betrachtet werden: "http://www.britta-hasler.de/dassterbenderbilder/Das-Sterben-der-Bilderdie-Bilder.html"

Mich hat das Buch von der ersten bis zur letzten Seite begeistert. Eine absolut gern gegebene Leseempfehlung.