Rezension

Spannende Thematik im seichtem Roman

36 Fragen an dich - Vicki Grant

36 Fragen an dich
von Vicki Grant

Bewertet mit 3 Sternen

Ich fand die Thematik spannend. 36 Fragen an einen Fremden stellen und 36 Antworten einem Fremden geben, kann sich daraus eine emotionale Bindung entwickeln?

Das fand auch Vicki Grant und hat das ganze in einen Roman verpackt, in dem zwei, sich fremde ,18 Jährige  an einer Psychologiestudie teilnehmen. Leider muss ich sagen, dass ich den Roman und besonders die Hauptfigur Hildy, oft zu Theatralisch fand. In ihrem denken und Handeln sollte sie wohl liebenswürdig, chaotisch rüberkommen, das erste mal in Berührung mit tiefen Seelischen Schmerz, statt Mitgefühl zu empfinden musste ich allerdings eher die Augen rollen. Es wirkte alles so gekünstelt, gewollt dramatisch.  Ich empfand die Geschichte als teilweise sehr anstregend. Die Autorin wirft immer wieder Bröckchen aus der gegenwärtigen Familiensituation ein, die wohl Spannung erzeugen sollten, aber so offensichtlich waren, dass sich nicht wirklich Spannung aufbauen konnte.

Auch die Nebencharaktere wirkten sehr Flach und entsprachen dem typischem Jugendbuchklischee von besten Freunden, die eigentlich gar nicht richtig zuhören und sich selbst immer wichtiger nehmen, was wohl die Einsamkeit und Hilflosigkeit von Hildy stärker darstellen sollten, aber auch hier wirkte es zu gewollt dramatisch.

Aber ich musste auch oft schmunzeln, obwohl einige der Dialoge, besonders im Chat, im Deutschen eindeutig nicht so funktionieren wie im Original, das merkt man leider.
Die Geschichte lässt sich gut lesen und hat auch wirklich süße Stellen, grade zur zweiten Hälfte hin , was ich sehr angenehm fand, war die Mischung aus Fließtext und Chats bzw. Dialogen im Chatstil, immer wenn es um die Fragen ging. Später gibt es auch noch kleine Zeichnungen, die das ganze Auflockern und auch so ein kleines Highlight waren.
Für Zwischendurch ist das Buch vollkommen okay, ich hätte mir nur etwas mehr tiefe und wirkliche Emotionen gewünscht. Sie hat mich mit einem Lächeln zurück gelassen, aber es ist keine Geschichte die im Kopf bleibt.
Zwischendurch Lektüre