Rezension

Diese Rezension enthält Spoiler. Klicken, um alle Spoiler auf dieser Seite lesbar zu schalten.

Spannender Auftakt!

Promise - Maya Shepherd

Promise
von Maya Shepherd

Nea ist eine der wenigen Überlebenden der Seuche, die gut die Hälfte der Menschheit dahingerafft hat, darunter auch ihre Eltern. Eines Tages beschließt sie, sich nach Promise aufzumachen, eine Stadt, in der es Wasserversorgung, Strom und eine Art Regierung geben soll. Der Weg dorthin ist jedoch voller Gefahren, zumal er durch das Gebiet der Carries führt, einer Sekte, die jeden Ungläubigen entweder versklavt oder tötet…

Mir hat der erste Teil von Maya Shepherds Reihe sehr gute gefallen. Der Schreibstil ist sehr solide, und die Rückblenden zu für Nea wichtigen Ereignissen fand ich sehr gelungen integriert. Ich, persönlich, mag Rückblenden sehr gerne.

Neas Charakter fand ich sehr nachvollziehbar. Auch wenn sie viele nicht mögen, weil sie zu egoistisch sei, oder zu viel herummeckere, ich mag sie. Nach allem, was sie durchgemacht hat, und in einer Welt, in der niemand auf sie aufpasst, muss man egoistisch sein, um überleben zu können. Im Gegenteil, ich musste jedes Mal, wenn sie doch wieder einen Funken Gutes oder Mitgefühle zeigte, laut aufseufzen, denn das waren die Momente, die sie in Schwierigkeiten gebracht haben. Doch auch ihren Wunsch nach Gesellschaft und Geborgenheit konnte ich nachvollziehen. Schlussendlich müssen wir uns alle entscheiden, ob wir einsam und unangreifbar sein wollen, oder ob wir uns verwundbar machen, indem wir menschlich bleiben.

Kommen wir zu Kasia. Sie hasse ich wie die Pest. Verwöhnt, unfähig allein zu überleben und egoistisch. Ja, sie ist schwanger. Ja, Schwangere haben Hormone, aber das ging weit über Stimmungsschwankungen hinaus. Ihre Unfähigkeit alleine zu überleben macht sie zur Last für Nea, und wie das ausgeht, kann jeder selbst nachlesen. Ich hätte sie ja einfach sitzen lassen.

Fehlt noch Arras. Er ist schwer durchschaubar und ich weiß nicht so genau, was ich von ihm halten soll. Auf jeden Fall hält er sehr viel auf sich und seine Werte und misst jeden danach. Ein wenig fand ich sein Verhalten von oben herab. Grundsätzlich tendiere ich eher dazu, ihn nicht zu mögen. Warum er Nea und Kasia überhaupt hilft, bleibt mir schleierhaft.

„Die Bärentöterin“ fand ich sehr kurzweilig, allerdings empfand ich es eher als „Vorspeise“ und Einleitung. Daher möchte ich unbedingt auch den zweiten Teil lesen, denn der Cliffhanger am Ende war echt fies!