Rezension

Tiefe emotionale Ergriffenheit hat mich heimgesucht.

Promise - Maya Shepherd

Promise
von Maya Shepherd

Bewertet mit 5 Sternen

Weit mehr als die Hälfte der Menschheit starb an einer unbekannten Seuche. Jegliche Strom-, Wasser- und Nahrungsversorgung ist zerstört. Es gibt weder eine Regierung noch Gesetze oder Regeln. Die Städte liegen in Trümmern und Gangs beherrschen die Straßen. Das ist die Welt, in der Nea lebt. Nach dem Tod ihres besten Freundes und großer Liebe Miro begibt sie sich auf die Reise nach Promise, wo ein normales Leben möglich sein soll. Vor ihr liegt ein weiter Weg voller Gefahren und Zweifel. Zudem lastet auf ihrem Herzen eine schwere Schuld.

Maya Shepherd hat mit dieser Dystopie ein Werk geschaffen, was mich sehr nachdenklich zurück lässt. 
Ich habe lange überlegt, wie ich dieses Buch werte. Denn wenn ich ehrlich bin, hat die Protagonistin alle erdenklichen zwischenmenschlichen Fehler begangen, die man nur begehen kann. Wir waren während des gesamten Buches maximal zwei bis dreimal einer Meinung. Ständig hat Nea anders gehandelt, als man es zum positiven erwartet hätte. Was habe ich geschimpft, was habe ich gemeckert. Was für Schimpfwörter Nea sich anhören durfte, kann ich hier gar nicht beschreiben. 
Aber genau das ist es ja was ein Merkmal eines guten Buches ist. Das man das Zwiegespräch mit den Protagonisten sucht und auch findet. Ob diese Gespräche nun positiv oder negativ einhergehen, ist dabei egal. Finde ich .
Und genau aus diesem Grund bekommt die Bärentöterin von mir volle Punktzahl. Nicht weil ich sie so sympathisch fand, sondern weil ich das Zwiegespräch bzw. die Diskussion mit Nea gefunden habe. Ob sie meine Ratschläge im Endeffekt annimmt, weiß ich nicht. Ich hoffe es wirklich, das Nea endlich aufwacht und ihre Fehler einsieht. 
Der Spannungsbogen bleibt eigentlich konstant erhalten, darum blieb auch meine Hoffnung auf eine Änderung in Nea´s Haltung. Aber Nein!!!
Aber wie sagt man: Die Hoffnung stirbt zu letzt, aus diesem Grund hoffe ich das Nea im nächsten Band noch die Kurve bekommt. 
Vielleicht stehe ich jetzt mit meiner Meinung auch alleine da und ihr denkt alle Nea hat alles richtig gemacht und ach ihre so schreckliche Vergangenheit... aber das ist keine Entschuldigung. Trotz allem darf man nicht solche Dinge im Zwischenmenschlichen Dasein tun und dann aber noch andere verachten die eigentlich die gleichen Dinge tun. (über andere Leben bestimmen, Leute verraten, wenn es um Leben u. Tot geht, auf schwächere egoistisch herabschauen. Nur nehmen, aber nie geben wollen usw. usw. )
Diese Dystopie ist eine Gefühls - Dystopie. 
Fazit: Dieses Werk ist auf alle Fälle zu empfehlen, aber es ist auf emotionaler Ebene nichts für schwache Nerven!!!