Rezension

Spannender Fall

Herrgottsacker -

Herrgottsacker
von Andreas Wagner

Bewertet mit 4 Sternen

Spannender Fall, viele private Probleme.

Inhalt:

Ein Neubaugebiet soll nahe Mainz entstehen. Dazu kauft der Bürgermeister im Namen der Gemeinde nach und nach die Grundstücke einer Laubenkolonie auf. Beim Abriss der letzten Hütte finden seine Mitarbeiter die Knochen eines Kindes. Schnell stellen die Ermittler um Kriminalhauptkommissar Harro Betz fest, dass es sich um Mord handelt, der ein paar Jahre zurück liegt. Doch in den damaligen Vermisstenfällen werden sie nicht fündig, um die Identität des Kindes zu klären. Wer war der Junge, den augenscheinlich niemand vermisst hat? Erst durch die eigenwilligen Ermittlungen von Harro kommen erschreckende Erkenntnisse zu Tage......

Leseeindruck:

"Herrgottsacker" ist der 1. Fall für Harro Betz und seine Kollegen. Anfangs musste ich mich erst ein bisschen einlesen, da alles verwirrend erschien. Doch das hat sich schnell gelegt. So entwickelt der Fall langsam aber sicher eine gewisse Eigendynamik und baut stetig Spannung auf. Zusätzlich geben eingeschobene Kapitel mit einem Unbekannten Rätsel auf. Mein Gedankenkarussell hat kaum still gestanden. Leider hat nach 3/4 des Krimis der Spannungsbogen etwas abgenommen. Was an den vielen Baustellen im privaten Bereich der Ermittler gelegen hat. Ich mag es, wenn man auch mehr über die Figuren erfährt. Anfangs fand ich das gut integriert. Nicht zu viel, nicht zu wenig. Doch in diesem Teil war es für meinen Geschmack etwas zu detailreich, zumal auch noch einige Fragen offen geblieben sind. Es ist nämlich so, dass jeder der 3 Hauptfiguren sein Päckchen zu tragen hat. Jeweils ganz unterschiedliche, die aber auch teilweise etwas detaillierter thematisiert werden. Da gibt es Harro Betz den Chef der Kripo, der dem Alkohol nicht abgeneigt ist und ein dunkles Geheimnis mit sich trägt. Ravindra Tinotheus Bingenheimer, kurz Ravi genannt, stammt ursprünglich aus Sri Lanka und wurde auf dubiose Weise adoptiert. Jetzt sucht er nach seinen ursprünglichen Wurzeln. Tobias Schmahl ist ein junger Familienvater, dessen Frau Probleme hat und deshalb eine ziemliche Last mit sich trägt. Trotzdem sind alle zur Stelle, wenn es darauf ankommt. Auch wenn die Methoden des Chefs nicht unbedingt den Regeln entsprechen, aber sehr erfolgreich sind. So ist es nicht verwunderlich, dass am Schluss die Geschichte wieder an Fahrt aufnimmt und ungeheuerliches zu Tage fördert.

Fazit:

Mich konnte "Herrgottsacker" gut unterhalten. Sowohl vom Fall, als auch vom Privatleben her. Ein paar Stellen hätte ich mir allerdings etwas kompakter gewünscht. Gerne empfehle ich den Krimi weiter und freue mich schon auf die Fortsetzung.