Rezension

Spannender historischer Krimi

Der Henker von Hamburg -

Der Henker von Hamburg
von Anja Marschall

Bewertet mit 5 Sternen

 

 

Sophie Sötjes und ihr Mann Hauke führen eine glückliche Ehe, so scheint es zunächst. Während Hauke alles daran setzt, seinen Beruf erfolgreich auszuführen, soll Sophie sich um ihr Heim und Kind kümmer. Doch Sophie ist das zu wenig, sie fühlt sich immer mehr nutzlos. Durch einen Zufall lernt sie die Sopranistin Carlotta Francini kennen. Die Frauen freunden sich an und Sophie zeigt ihr die Stadt. Die Frauen ahnen nicht, dass etwas sie miteinander verbindet. Hauke indes hat einen neuen Todesfall aufzuklären. Ein Mann wurde erhängt an einem Baum gefunden. Ein Zettel erklärt diesen für schuldig und es soll nicht bei diesem einen Toten bleiben. Aber was hat die Sopranistin mit all diesem gemeinsam? Denn die Toten kannten Carlotta.

 

Der neue Fall von Kommissar Hauke Sötje führt die Leser zum Teil in die Welt der Oper. Wie schon in den Vorgängerbänden ist die Handlung spannend aufgebaut. Anja Marschall versteht es, geschickt die Spuren zu legen und den Kommissar langsam den Fall aufklären zu lassen.

 

Natürlich hat er auch hier wieder etwas Hilfe von seiner Frau. Allerdings hat sich in der Beziehung zwischen Hauke und Sophie etwas verändert. Nicht nur, dass sie jetzt verheiratet sind und ein Kind haben, gerade diese Tatsache macht es für Sophie schwer, ihren rechten Platz an der Seite ihres Mannes zu finden. Die Gefühle der jungen Frau werden eindrucksvoll geschildert und fließen geschickt mit in die Handlung um den Mord mit ein. Sophie ist eine kluge Frau, ich mag ihre Art. Es fällt leicht, mit ihr mitzufühlen und zu verstehen, warum ihr nur der Haushalt und die täglichen Pflichten zu wenig sind.

 

Auch Hauke Sötje als Kommissar gefällt mir sehr gut. Ich mag seine doch eigentlich ruhige Art, wie er seine Ermittlung führt, auch wenn er manches Mal die Hilfe anderer benötigt, um den Durchblick zubekommen. Ebenfalls finde ich es gut, wie seine Vergangenheit immer mal wieder Einfluss auf sein Handeln nimmt, diese Zusammenhänge werden glaubhaft geschildert. Zudem hat es die Autorin geschickt verstanden, das Privatleben des Kommissars mit der Polizeiarbeit zu verbindet. Der Einblick in das Leben dieser Zeit wird dadurch nachvollziehbar erzählt.

 

Fazit:

 

Der nunmehr 5. Fall für Hauke Sötje hat mir wieder gut gefallen. Ich mag diese ruhigen Krimis aus der Feder von Anja Marschall sehr gern. Sie versteht es, einen guten Krimi vor historischer Kulisse zu erzählen. Neben der Aufklärung eines kniffligen Falles wird die Arbeit der Polizei in den 20er-Jahren spannend geschildert. Ebenso wie das Leben in Hamburg dieser Zeit Einfluss auf die Geschichte nimmt. Alles zusammengenommen ergibt einen wunderbaren historischen Krimi. Ich freue mich schon jetzt darauf, hoffentlich bald wieder etwas von Hauke und seiner Sophie zu lesen.