Rezension

Spannender Psychothriller

Silent Victim - Caroline Mitchell

Silent Victim
von Caroline Mitchell

Bewertet mit 4 Sternen

Die neue Stelle, die Alex angeboten bekommt, ist für ihn ein ordentlicher Schritt auf der Karriereleiter. Doch dazu müssen er, seine Frau Emma und Sohn Jamie nach Leeds umziehen. Alex versteht nicht, warum Emma ihr Elternhaus nur ungern verkaufen möchte. Denn der Vater ist tot und die Mutter vor vielen Jahren verschwunden. Doch Emma hat einen guten Grund, warum sie nicht umziehen möchte. Sie gesteht Alex, dass sie vor Jahren ihren Lehrer erschlagen und auf dem Grundstück vergraben hat. Nun hat sie Angst, dass die neuen Besitzer die Leiche finden könnten. Doch der Leichnam ist verschwunden! Plötzlich fühlt Emma sich verfolgt. Was hat sich damals wirklich zugetragen? Alex weiß schon bald nicht mehr was er glauben soll....

Die Handlung wird  in der Ich-Perspektive geschildert. Dabei wechselt die Sicht zwischen Emma, ihrem Ehemann Alex und dem Lehrer Luke. Es gibt auch einige Zeitsprünge. Doch da sowohl die Wechsel der Perspektiven, als auch die Zeit, zu der sich die Handlung gerade zuträgt, am Anfang der Kapitel gekennzeichnet werden, fällt es leicht, die Übersicht zu behalten. Durch die Wechsel der Perspektiven bekommt man einen guten Einblick in die Gedanken und Gefühle der drei Hauptakteure. Dennoch kann man sie nur schwer einschätzen, denn die Autorin versteht es hervorragend, nicht zu viel zu verraten. Man bekommt zwar nach und nach Informationen, dennoch ist man hin- und hergerissen und weiß nicht, was man glauben soll und wem man eigentlich vertrauen kann. Dadurch steigt die bereits früh aufgebaute Spannung stetig an. 

Der Schreibstil ist flüssig und äußerst angenehm lesbar. Man kann sich die beschriebenen Szenen mühelos vorstellen. Die Anzahl der Charaktere ist recht überschaubar, allerdings wirken alle gut ausgearbeitet und äußerst lebendig. Dadurch kann man sich ganz auf die spannende Handlung einlassen und gerät früh in den Sog der Ereignisse. Auch wenn man, als erfahrener Thriller-Leser,  einige Wendungen vorhersehen kann, bleibt die Spannung erhalten, da man sich einfach nicht sicher sein kann, was passiert. 

Ich habe mich beim Lesen dieses Psychothrillers ausgesprochen gut unterhalten. Denn ich bin früh in den Sog der Ereignisse geraten und wusste nicht, was ich glauben soll und wem man hier eigentlich vertrauen kann. Diese Ungewissheit hat für mich den besonderen Reiz dieses Thrillers ausgemacht.