Rezension

Spannender Reihenauftakt in einer gut vorstellbaren Fantasie-Welt

The Hurricane Wars -

The Hurricane Wars
von Thea Guanzon

Bewertet mit 4 Sternen

Talasyn ist die letzte lebende Lichtweberin des Kontinents und kämpft für die Armee des Sardovischen Allbunds. Alaric ist der Kronprinz des Nachtimperiums und Anführer der schattengeschmiedeten Legion mit Zugang zum Schattentor. Als Kriegsgegner hassen sie sich abgrundtief. Dennoch spüren sie bereits bei ihren ersten Zusammentreffen eine ganz eigenartige Verbindung zueinander, die sie jedoch nicht deuten können. So liefern sie sich auf dem Schlachtfeld zwar erbitterte Kämpfe, bringen es letztendlich aber nicht fertig, den jeweils anderen zu töten.

Als sie das dritte Mal aufeinandertreffen, passiert mit ihrer gegensätzlichen Magie etwas sehr Merkwürdiges. Kurze Zeit später ändert sich Talasyns Leben grundlegend. Der Sardovische Allbund scheint zerschlagen. Die meisten ihrer Kameraden sind tot oder vermisst. Außerdem erfährt sie, dass sie nur gemeinsam mit Alaric eine neue, für den ganzen Kontinent furchtbare Bedrohung abwenden kann. Doch wie soll ein Bündnis mit Jemandem funktionieren, der ihr und ihren Kameraden so viel Leid zufügte?

Schnell konnte ich mich in diesen Auftaktband zur Hurricane Wars Trilogie einlesen und verschlang ihn auch in relativ kurzer Zeit. Den Schreibstil empfand ich als bildhaft flüssig und die mir vorgestellte Fantasie-Welt komplex, aber dennoch sehr gut vorstellbar mit authentisch wirkenden Charakteren. Erzählt wird in der dritten Person, abwechselnd aus den Perspektiven von Talasyn und Alaric. Die Handlung empfand ich als gelungene und spannende Mischung aus Kämpfen, Magie, komplizierten zwischenmenschlichen Beziehungen, politischen Intrigen, Manipulationen und Erotik.

Beide Hauptfiguren waren mir sehr sympathisch. Als sie aufgrund der anstehenden Bedrohung ein politisches Bündnis schließen müssen, lernen sie sich näher kennen. Doch obwohl sie durchaus Gemeinsamkeiten entdecken, immer größere Gefühle füreinander hegen, gelegentlich auch von diesen überrollt werden, können sie die Vergangenheit nicht hinter sich lassen, vertrauen einander nicht und liefern sich immer wieder heftige Wortgefechte.

Die Dialoge zwischen ihnen ließen mich teilweise sogar schmunzeln. Lediglich eine längere gemeinsame Szene, bei der sie sich, von den gegenseitigen Gefühlen übermannt, körperlich sehr nahekamen, fand ich zwar durchaus erotisch, aber für zwei Menschen, unter dem Hintergrund, dass beide in dieser Beziehung absolut noch keinerlei Erfahrung hatten, nicht wirklich glaubhaft.

Insgesamt hat mir dieser Reihenauftakt aber sehr gut gefallen. Längen empfand ich beim Lesen nie und als dieser erste Teil zu Ende war, hätte ich am liebsten sofort weitergelesen. Ich hoffe nun, dass ich nicht zu lange auf die Fortsetzung warten muss. Die Ankündigung, wann diese erscheinen soll, habe ich leider noch nirgendwo gefunden.