Rezension

Spiel mit der Wirklichkeit

Lukusch -

Lukusch
von Benjamin Heisenberg

Bewertet mit 3 Sternen

Spiel mit Fiktion und Realität

Bei 'Lukusch' von Benjamin Heisenberg wusste ich nie so wirklich woran ich eigentlich bin. Natürlich wurden den Leser*innen reichlich Informationen zur Verfügung gestellt - wie die vor der Atomkatastrophe geflüchteten Kinder - aber wohin die Geschichte führen sollte, das blieb sehr lange vage und offen. Im Mittelpunkt der Geschichte steht zum einen Anton Lukusch aus der Ukraine stammend und aufstrebendes Schachtalent zum anderen sein deutscher Mitschüler Simon Ritter, der sich nach Jahren auf die Suche nach Antons Verbleib macht. Das allein klingt zunächst wenig spannend. Das Ganze wird jedoch mysteriöser und dramatischer durch das vorangegangene Vorwort des Herausgebers. Darin wird die nachfolgende Geschichte als real bezeichnet und vom Verschwinden Simon Ritters, aufgrund seiner Recherche, gesprochen. Diese Andeutung eines wahren Verbrechens gibt der ganzen Story den gewissen Kick und hat mich an der ein oder anderen Stelle eigene Nachforschungen via Google anstellen lassen. Ich will an dieser Stelle nicht zu viel verraten, aber Benjamin Heisenberg versteht es auf brillante Weise Realität und Fiktion miteinander zu verweben, sodass man am Ende nicht mehr wirklich weiß, was nun ausgedacht und was der Wirklichkeit entspricht. Dieses Spiel mit der Realität hat mich besonders an dem Buch interessiert und fasziniert, die ganze Schachgeschichte ehrlich gesagt eher weniger.