Rezension

Starke Frauen in einer mittelmäßigen Geschichte

Der seltsame Fall der Alchemisten-Tochter -

Der seltsame Fall der Alchemisten-Tochter
von Theodora Goss

Bewertet mit 3 Sternen

Wenn Sherlock Holmes und Watson auf Dr. Jekyll und Hyde trifft. Dann kommt noch eine Erschaffung von Frankenstein hinzu. In „Der seltsame Fall der Alchemisten-Tochter" steht Mary im Vordergrund. Die junge Frau betrauert den Verlust ihrer Mutter, welche schon seit längerer Zeit nicht mehr physisch gesund ist und nun ohne Eltern dasteht. Denn ihr Vater ist vor Jahren verschwunden und gilt als Tod.

Grund dafür soll sein Assistent Hyde sein. Auf seinem Kopf ist ein Kopfgeld ausgeschrieben, welches die junge Mary gut gebrauchen kann. Auf der Suche nach Hyde findet sie seine Tochter Diana. Diese ist in einem Waisenhaus groß geworden und eine richtige Göre und keine Lady.

Gemeinsam mit Sherlock Holmes und seinem Assistenten Watson findet Mary noch weitere Frauen, welche Opfer einer Geheimgesellschaft sind, wo es um Experimente an Menschen geht. Von Versuchen der Chemie, über Biologie bis hin zur komplett körperlichen Veränderung. Gemeinsam wollen die jungen Frauen diese Gesellschaft zu Grunde bringen. Doch der Weg dahin wird lang sein und erstmal ist Mary mit ihrem Problem im Vordergrund.

Sie ist auch diejenige, welche die Geschichte erzählt. Es gibt zu jeder der weiblichen Hauptpersonen ein eigenes Kapitel, wo diese ihre Erfahrungen wiedergeben. Von den Experimenten, wie ihr Leben vorher gewesen ist. Wer oder was sie waren.

Darüber hinaus haben alle in Kursivschrift ihre Einschübe in die Geschichte von Mary, welche Sie aufschreibt und die Kommentare wie Randnotizen sein sollen. Oftmals mit viel Humor und zum Lachen, die Kabbeleien der Frauen sind oftmals im Vordergrund. Aber leider hat es mich oftmals aus dem Lesefluss gerissen. Nur einmal habe ich richtig lachen müssen, denn es war mein absoluter Lieblingsspruch der so schön schwarz und passend auf dem Punkt war.

Die Geschichte nimmt sich Zeit alle Charakter vorzustellen und den Geschehnissen Platz zu geben. Die Anspielungen an die Bücher woher die Charaktere stammen sind auch im Umschlag vorne und hinten zu finden, so dass man auch ohne Vorerfahrung versteht wer welche Person sein soll.

Leider hat es mir nicht so besonders gut gefallen. Der Einstieg war super, die Charaktere vielseitig, die Wiedererkennung aus anderen Romanen gefiel mir gut. Darüber hinaus hat es sich aber mit über 400 Seiten sehr gezogen und kam für mich auch nicht richtig in Fahrt.

Mary als Hauptperson war mir zu blass, der Rest gab mir schonmal hier und da das Gefühl nicht präsent oder wichtig genug zu sein. Der Humor, gerade der schwarze, hätte stärker sein dürfen. Am meisten sprach und stach heraus am Ende Diana. Gerade ihre rotzfreche Art die den Haufen aufrüttelte war aber nicht gerade sympathisch für den Leser.

Alles in allem ist es eine interessante Geschichte, welche mich aber nicht stark genug begeistern konnte.