Rezension

Starker Horrorthriller

Katzendämmerung - Arthur Gordon Wolf

Katzendämmerung
von Arthur Gordon Wolf

Bewertet mit 5 Sternen

Was erhält man, wenn man gut recherchierte ägyptische Mythologie,Liebe und Erotik, Gruselfaktoren mit herausragendem Schreibstil verrührt, eine Prise Humor und eine Messerspitze Ironie dazu gibt, und das Gemengelage bei großer Hitze mit starkem Tempo verrührt? Richtig! Man erhält den Horror-Thriller des Jahres, wie ich Arthur Gordon Wolfs »Katzendämmerung« bezeichnen möchte.
Wolf gelingt es, innerhalb weniger Zeilen, den Leser in seinen Geschichtenstrudel zu ziehen, und ihn erst dann wieder zu entlassen, wenn die Kleidung des Lesers schweißnass am Körper klebt und man die letzten Worte dieses sehr bemerkenswerten Romans gelesen hat.
Seine farbige Erzählweise schaltet das Kopfkino in 3D und Dolby-Surround ein, und sein schonungsloser Blick auf teilweise recht unangenehme Details geben dem Buch gespenstisches Leben. Ein kleines Beispiel: (..) dass die Epidermis wie die fransigen Blütenblätter einer seltenen Orchidee in breiten Streifen herab hing (...). Ich liebe derartige Metaphern, mit denen Wolf nicht spart, ohne dabei auch nur in die Nähe von Unglaubwürdigkeit zu kommen.
Seine Protagonisten sind klar gezeichnet, der Autor verleiht ihnen authentische Persönlichkeiten, selbst die mystischen Komponenten, die in dem Roman eine eminente Rolle spielen, wirken durch Wolfs Stil plausibel und beileibe nicht so abgedreht, wie man vielleicht vermuten könnte.
Bastet und Sachmet, quasi als ägyptisches Ying und Yang auf die Menschheit los zu lassen, ist eine geniale Idee für einen Plot, die Wolf mit dem dritten Teil des Buches mit der roten Göttin noch zu kumulieren imstande ist. Die ersten beiden Bücher las ich als E-Book, und hatte das wahnsinnige Glück, das Print-Exemplar mit allen drei Teilen bei einer Buchverlosung des Autors zu gewinnen. Das wunderbare Ende, das zwar keine Fragen offen lässt, aber dazu Anlass gibt, auf einen weiteren Teil zu hoffen, sei noch einmal ausdrücklich erwähnt. Warum sollte der Autor am Schluss am sonst T.S. Eliot zitieren? Mich hielt das Buch auch noch lange nach dem Lesen gefangen und manche Fragen beschäftigen mich noch heute.
Ich habe dieses Buch verschlungen, wie kaum eines davor und gäbe es sechs oder mehr Sterne zu vergeben, würde ich sie guten Gewissens geben. So gibt es fünf und eine absolute und nachdrückliche Kaufempfehlung von mir !!