Rezension

Story nach NCIS mit schlechter Umsetzung

Der Marionettenspieler - Senta Meyer

Der Marionettenspieler
von Senta Meyer

Bewertet mit 1 Sternen

9 Kinder verschwinden in Berlin. Keine Verbindungen. Keine Spuren. Keine Forderungen. Dafür ein außergewöhnliches Ermittlerteam.
Soweit so gut, klingt recht spannend und das ist es am Anfang auch!

Als Leser wird man gleich zu Anfang mit fast allen wichtigen Akteuren des Geschehens bekannt gemacht, es dauert seine Zeit bis man die alle zu ordnen kann. Das wäre nicht weiter schlimm, wenn die Spezialeinheit nicht aus super intelligenten und ach so tollen Ermittlern bestehen würde. Sie haben zwar alle irgendwie einen an der Klatsche, was sie wieder ein wenig Normaler macht, doch insgesamt kommen sie sehr perfekt rüber. 
Über die Charaktere erfährt man nicht besonders viel, lediglich das was für den Fall wichtig ist. So bleiben auch am Ende noch einige Fragen unbeantwortet.

Der Großteil der Story spielt in einem Konferenzraum, so fehlte es mir irgendwann einfach an Action. Die Spannung lies knapp vor der Hälfte des Buches nach. Spuren werden nicht nur auf herkömmliche Weise gefunden, sondern auch über Intuition und technische realitätsferne Hilfsmittel. 
Irgendwann erinnert die Story dann mehr und mehr an eine Dystopie, die jedoch nicht die aktuelle Gesellschaft kritisiert, sondern die auf der Vergangenheit, genauer auf einer leicht veränderten NS-Zeit fundiert. 
Dabei werden Erfindungen, speziell im gentechnischen Bereich, vorgezogen, sodass der Realitätsbezug vollkommen abhanden kommt.

Zwischen die vielen Dialoge, die in einer sehr Modernen Sprache verfasst sind, werden immer mal wieder Liebesplänkeleien eingeschoben, die für mich in einer solchen Geschichte nicht viel zu suchen haben oder wenn sollte es sich in Grenzen halten.

Insgesamt konnte mich dieses Buch leider gar nicht überzeugen. Die erste Hälfte war noch ganz interessant und erinnerte stark an amerikanische Sendungen wie NCIS oder auch Criminal Minds. Doch da das Ermittlerteam leider keinen Fehler macht und alle Überlegungen sich als richtig erwiesen wurde es irgendwann langweilig und vorhersehbar. Sehr schade bei der guten Grund Idee.