Rezension

Suche und Vergeltung

Esthers Verschwinden -

Esthers Verschwinden
von Ronald H. Balson

Bewertet mit 4 Sternen

Zum Inhalt:
1933 Das jüdische Ehepaar Esther und Eli lebt mit ihrem gemeinsamen Sohn Isaak in Lublin/Polen, wo Eli gemeinsam mit seinem Vater ein Baugeschäft führt. Nach dem Einmarsch der Deutschen erleben sie zunehmend den Hass auf jüdische Bewohner. Da Eli mit seinem Baugewerbe benötigt wird, glaubt er mit Hilfe seines ehemaligen Angestellten Max Poleski seine Familie schützen zu können. Doch eines Tages ist Esther verschwunden und Eli gerät mit Isaak in die Arme der Nazis.
1965 in Albany Park/Chicago versucht Eli zusammen mit einer Journalistin ein Komplott in den höchsten Rängen aufzudecken, dabei trifft er auf einen früheren Bekannten. Gelingt es Eli endlich die Wahrheit zu erfahren und Vergeltung zu nehmen?

Meine Meinung:
Das Cover hat mich für sich eingenommen, es zeigt ein Ehepaar mit Sohn von hinten, der Sohn trägt einen kleinen Koffer. Dies ist mein erstes Buch des Autors Ronald H. Balson. Der Autor gliedert das Buch in 3 Teile, wobei die Teile nicht immer in nur einer Zeitebene spielen. Authentisch und flüssig bringt uns der Autor in der fiktiven Geschichte mit Esther und ihrer Familie das Leben und das schreckliche Schicksal der jüdischen Bewohner von Lublin, nach der Besetzung durch die Nazis, näher. Ich konnte die ohnmächtige Hilflosigkeit der Familie Rosen nachempfinden und fand das verschlagene Gebaren von Max Polinski abstoßend. Esther ist eine realistische Frau, die Eli mehr als einmal auf die Gefahren hinweist, die er blauäugig meint mit Hilfe von Max Poleski zu umgehen. Aber auch die verzweifelte Suche Elis nach Esther während seines Aufenthaltes im DP-Lager Föhrenwald wurde gut vermittelt. Der Autor zeigte ebenso auf, dass jüdische Mitmenschen auch in anderen Ländern nicht unbedingt erwünscht waren und verzweifelt auf ihre Visa warteten, was wiederrum Spielraum für korrupte Machenschaften bot. Aber was passierte nun mit Esther? Dies hoffte ich nun in Teil 3 zu erfahren. Hier begegnet uns Eli wieder, er versucht mit Hilfe einer jungen Journalistin Korruption und Geldwäsche in den höchsten Kreisen aufzudecken und stößt dabei auf eine ihm bekannte Person. Diese Geschichte macht bewusst, dass es immer Menschen gibt die durch ihre Skrupellosigkeit versuchen das Beste für sich herauszuschlagen.

Fazit:
Eine bemerkenswerte Geschichte die mit historischen Fakten gut kombiniert wurde