Rezension

Mir fehlte das gewisse Etwas

Esthers Verschwinden -

Esthers Verschwinden
von Ronald H. Balson

Bewertet mit 3 Sternen

Eli Rosen und sein Sohn Isaak sind Juden und haben Buchenwald überlebt. Doch wo ist Esther, Elis Frau und Isaaks Mutter? Die beiden leben im Displaced Persons Camp und hoffen darauf, dass Esther wiederkommt. Parallel befinden wir uns in Chicago im Jahr 1965. Eli versucht zusammen mit einer Journalistin Machenschaften aus dem Zweiten Weltkrieg aufzudecken.           

Der Schreibstil ist sehr angenehm, und flüssig zu lesen. Es sind klare Sätze, in denen dennoch viel Emotionen stecken. Interessant fand ich, dass die Geschichte in drei Zeitebene spielt. Wir sind 1942 mit Eli in Polen und sehen, wie es den Juden ergeht und wie sich alles zuspitzt. Anschließend befinden wir uns mit Eli und Isaak im Camp für Displaced Persons. Ein kleiner Teil spielt auch im Jahr 1965. Teilweise wechselte die Zeitebene aber etwas arg ruckartig, sodass gerade die beiden Epochen in den 40ern etwas schwierig auseinander zu halten waren. Eine weitere Person zieht sich durch alle Zeitebenen. Ein ziemliches Ekel, das wunderbar darstellt, dass manche Unmenschen einfach bei Allem gewinnen und mit Allem durchkommen. Ich habe bereits die drei Vorgängerromane von Ronald H Balson gelesen und fand sie alle super. Bei diesem Band finde ich fehlt es mir etwas an Tiefe. So richtig mitreißen konnte er mich nicht – leider. Irgendwie war die Geschichte recht oberflächig und vorhersehbar. Schön finde ich an Balsons Romanen, dass die Bücher immer auf mehreren Zeitebenen spielen. Außerdem scheinen sie immer sehr gut recherchiert zu sein. Ich vergebe drei von fünf Sterne.